Respektiere Natur und Mensch! Gehe behutsam mit Baum und Natur um. Neue Bäume auf der Wiese von Matthias Funke
Rund 50 Obstbäume, hauptsächlich alte Sorten, sowie unterschiedliche Wildhecken wie Weißdorn, Feldahorn und Sanddorn, wurden am Tag der Deutschen Einheit im Rahmen „Einheitsbuddeln“ am Emmelkämper Weg in Dorsten-Holsterhausen gepflanzt.
SCHERMBECK/Dorsten. An der bundesweiten Aktion „Einheitsbuddeln“ hat sich an den vergangenen beiden Tagen auch die Gemeinde Schermbeck beteiligt. Architekt Matthias Funke stellte in Emmelkamp, einem ehemaligen Ortsteil der Gemeinde Altschermbeck, den Randstreifen seiner Wiese am Emmelkämper Weg zur Verfügung.
Hauptinitiator dieser Aktion ist der Schermbecker Unternehmer Hubert Schwan (63). „Ich habe mir als Kind schon die Frage über die Missstände in unserer Gesellschaft gestellt und sehe, dass wir seit Menschengedenken die Ressourcen unserer Erde ausbeuten“, so Schwan.

Darüber hinaus erklärte er den rund 70 Teilnehmer vor Ort, dass die Menschen begreifen sollen, dass jeder von ihnen ein Teil eines wunderbaren und einzigartigen Lebensraums, Ökosystem, sei.
Seine Idee fand schnell in Schermbeck Unterstützer von gleichgesinnten Unternehmern, Freiberuflern Angestellten und Privatpersonen. Sie folgen alle, wie Schwan erklärte, dem Aufruf der schleswig-holsteinischen Staatskanzlei am Tag der Deutschen Einheit, eine Baumpflanzaktion ins Leben zu rufen. Unter anderem Norbert Woeste vom gleichnamigen Schermbecker Gartenbaubetrieb, der die Obstbäume spendete.

Die Idee, der Natur etwas zurückzugeben, stieß auch direkt auf offene Ohren von Thomas Heer, dem Klimabeauftragten der Gemeinde Schermbeck. „Es gibt sehr viel zu machen und wir müssen nicht gegen die Natur kämpfen, sondern in einer Symbiose mit ihr zusammenleben“. Dass die Baumpflanzaktion außerhalb von Schermbeck stattfindet, liege daran, wie Thomas Heer erklärt, dass die eigentlich angedachte Fläche, am Lichtenhagen, in einem Naturschutzgebiet liegt. „Der Kreis Wesel begrüßte grundsätzlich diese Aktion, aber nicht an dieser Stelle“, so Heer.

Mit Blick in die Zukunft plane Heer gemeinsam mit der Gemeinde größere Aktionen dieser Art in Schermbeck. Dies sei heute ein Testlauf nur in kleiner, privater Runde. Er könne sich aber durchaus vorstellen, dass unter anderem eine Schulklasse eine Versuchsfläche anlegt mit Gemüse und verschiedenen Kräuter und Obstsorten. Damit könne den Schülern aufgezeigt werden, was Boden mit Lebensmittel grundsätzlich gemeinsam haben. „Klimaschutz fängt nicht irgendwo an und hört irgendwo auf, sondern alles ist eine Einheit“.
Auch hoffe er, dass diese Pflanzaktion viele Nachahmer, beispielsweise von Gruppen und Vereine finde. „Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es in Schermbeck einen Gemeinschaftsgarten gibt, wovon jeder Bürger profitieren kann“.
Heer verweist mit seiner Idee auf die Seite www.mundraub.org, wo es unter anderem heißt: Respektiere Natur und Mensch! Gehe behutsam mit Baum und Natur um. Teile die Früchte deiner Entdeckungen und engagiere dich bei der Pflege von Obstbäumen.
Petra Bosse