„Unsere Produkte muss man einfach einmal fühlen“, sagt Tina Fricke. Und tatsächlich lässt man dann seine Hand über das weiche, samtige Kaschmir streichen. Auch der Laie merkt hier den Unterschied zur synthetischen Massenware sofort. Neugierig geworden? Ab dem 2. März kann man dieses Gefühl auch selbst erleben. Dann eröffnet das Fachgeschäft mit dem charmanten Namen „Ladenhüter“ an der Essener Straße 3.
„Die Idee mit dem Namen hatte mein Bruder Kai“, verrät Tina Fricke. Auf einem Waldspaziergang mit ihrem Hund Jack hatte sie Kai von ihrer Idee von einem eigenen Laden erzählt. „Und Jack ist dann wohl dein Laden-Hüter?“, hatte der Bruder gescherzt – und schon war der Name geboren. Auch wenn Jack leider schon im Hundehimmel ist, ist die Idee des eigenen Geschäftes lebendiger denn je. Was im vergangenen Jahr als Internetshop begann, ist nun eine feste Adresse in der Dorstener Altstadt geworden.
Bezahlbarer Luxus statt alter Hüte
Und was kann man bei Tina Fricke und ihrem „Ladenhüter“ erwarten? So viel ist sicher: Alte Hüte oder verstaubte Grammophone jedenfalls nicht. Statt dessen erwartet die Kunden eine Auswahl erlesener Textilien und Accessoires für Menschen und Hunde. „Ich war schon immer fasziniert von hochwertiger Handwerkskunst“, sagt die junge Wirtschaftspsychologin.

Schon früh reifte in ihr der Wunsch, etwas selbst zu designen und produzieren zu lassen. Und hier kommt wieder ihre Tierliebe ins Spiel. „Eines meiner ersten Objekte war dann auch ein Hundekissen“, erinnert sich Tina Fricke. Ihre beiden Beagles Lotti und Frida, und das Andenken an den guten Jack, boten dafür eine Inspiration. Auch im selbst gestalteten Logo findet sich neben einer Kutsche auch ein Hund wieder.
Qualität hat ihren Preis
Schnell kamen auch eigene Kreationen für Zweibeiner dazu. Erlesene Schals, luxuriöse Wohndecken. Auch Möbel und Hundepflegemittel sind inzwischen im Angebot. Tina Fricke erklärt, sie wollte eine Warenwelt zwischen Luxus und Bodenständigkeit schaffen. „Ich spreche gerne von bezahlbarem Luxus“, sagt sie. Dennoch haben die Waren ihren Preis. Für einen Schal muss man schnell mit mehreren hundert Euro rechnen, und für eine Decke sind vierstellige Beträge fällig. Doch warum ist das so?

Der Grund liegt in der Qualität. Die feine Kaschmirwolle stammt von den berühmten, aber seltenen Ziegen aus der Mongolei. Die Merionowolle hingegen kommt von sorgsam gehaltenen Schafen aus Italien, und dazu hat Tina Fricke auch noch Alpakawolle im Programm. Verarbeitet wird die Wolle in einer traditionellen Manufaktur im italienischen Biella. „Ich bewundere einfach diese Handwerkskunst, die leider immer mehr verschwindet“, betont Tina Fricke. Daher träumt sie auch von einer eigenen Näherei hier in Deutschland. „Ich mag ehrliche Produkte, bei denen man jeden Produktionsschritt nachvollziehen oder sogar persönlich anschauen kann“, sagt Fricke.
Aus diesem Grund wollte sie bewusst nicht den einfachen Weg gehen und billige Waren in Fernost einkaufen, die sie nur mit ihrem eigenen Label bedrucken und teuer verkaufen kann. „Das ist nicht mein Anspruch“, stellt Tina Fricke klar. Unterstützt von ihrer Familie und ihrem Freund Jonas Risthaus hat die Dorstenerin nun den Schritt zu ihrem eigenen Ladenlokal gewagt.

Im „Ladenhüter“ kann man sich selbst ein Bild machen
Wer also hochwertige Produkte schätzt, die in ihrer Qualität überzeugen und viele Jahre Freude bereiten, kann sich ab dem 2. März im „Ladenhüter“ selbst ein Bild machen. Von 10 bis 14 Uhr hat das Geschäft an der Essener Straße 3 an diesem Samstag geöffnet. Die regulären Öffnungszeiten sind unter der Woche von 10 bis 18 Uhr und Samstags von 10 bis 14 Uhr. Rund um die Uhr geöffnet ist der Online-Shop von Ladenhüter.