Bioblitz-Endspurt im Kreis Recklinghausen. Nach den Pilzen im Oktober und den Spinnen im November geht das Artensammeln zum Jahresabschluss nun mit den Flechten in die finale Phase.
Alle Naturinteressierten sind dazu aufgerufen, nach Flechten Ausschau zu halten. Diese finden sich das ganze Jahr über an vielen Stellen im Kreisgebiet.
„Es gibt etwa 16.000 verschiedene Flechtenarten. 2000 davon in Deutschland und etwa 1000 allein in Nordrhein-Westfalen“, weiß Lisa Ellenberger, Biodiversitätsmanagerin beim Kreis Recklinghausen. Flechten sind Lebensgemeinschaften, die eine hochentwickelte Symbiose zwischen Pilzen und photoautotrophen Organismen (Algen oder Cyanobakterien) bilden. Äußerlich sieht man ihnen diese besondere Doppelnatur jedoch nicht an. Viele von ihnen können als Bioindikatoren für die Luftqualität oder den Klimawandel herangezogen werden. „Von den heimischen Flechten werden mehr als die Hälfte laut der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Umso wichtiger ist es, ihnen eine stärkere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen“, betont Lisa Ellenberger.

Smartphone mit App genügt
Observation.org, der Kreis Recklinghausen und die biologische Station Recklinghausen rufen dazu auf, beim Bioblitz mitzumachen und die eigenen Beobachtungen zu erfassen. Zur Teilnahme sind keinerlei Vorkenntnisse nötig. Ein Smartphone sowie ein Nutzeraccount in der App „ObsIdentify“ reichen aus, um Tiere, Pflanzen und Pilze festzuhalten. Den Scan erledigt die App von alleine. Jede Beobachtung ist automatisch Teil des Bioblitzes 2022 und trägt so zur Erforschung der biologischen Vielfalt bei.
Wer mehr über Pflanzen und andere, manchmal ebenso unscheinbare wie spannende Artengruppen erfahren möchte, kann auch die Hilfe von Naturschutzvereinen oder Exkursionsangebote der Biologischen Stationen wahrnehmen.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.bioblitze.lwl.org und www.observation.org.