Um auf die Gefahr des Toten Winkels bei Lkw aufmerksam zu machen, organisiert Fahrlehrer Fritz Kunter in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum „Das Leo“ in Dorsten einen Aktionstag für Familien. Am 26. Oktober können Kinder, Eltern und Motorradfahrer aus der Perspektive eines Lkw-Fahrers erleben, wie eingeschränkt die Sicht auf Radfahrer und Fußgänger sein kann. Ziel der Veranstaltung ist es, praktische Tipps für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu vermitteln und Unfälle zu vermeiden. Unterstützt wird die Aktion von der Firma Nutzfahrzeuge Wietholt aus Wulfen.
Der Schutz von Kindern und anderen schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern liegt Fritz Kunter besonders am Herzen. Der 68-jährige Fahrlehrer aus Dorsten widmet sich seit Jahren der Ausbildung von Berufskraftfahrern. Zudem ist er zugleich Dozent für Technik, Gesundheit und Sicherheit in der Logistikbranche. Mit großer Sorge verfolgt er die zunehmenden Unfälle, bei denen Menschen im sogenannten Toten Winkel von Lastwagen übersehen werden. Besonders betroffen sind Kinder, die aufgrund ihrer geringen Körpergröße häufig nicht im Sichtfeld der Fahrer sind. So kam es etwa 2023 in Wulfen zu einem schweren Unfall, bei dem ein Lkw ein Mädchen erfasste und schwer verletzte.

Aktionstag „Kids und Trucks“ am Leo
Um diesem Problem entgegenzuwirken, organisiert Fritz Kunter gemeinsam mit Christian Joswig, dem Leiter des Jugendzentrums „Das Leo“, einen Aktionstag unter dem Motto „Toter Winkel – Kids und Trucks“. Am 26. Oktober lädt er von 10 bis 15 Uhr Familien, aber auch andere Interessierte, zu einer praxisnahen Aufklärungsveranstaltung ein. Vor Ort auf dem Vorplatz des Leos an der Fürst-Leopold-Allee 70 in Dorsten wird ein echter Lastwagen der Firma Nutzfahrzeuge Wietholt bereitgestellt. So kann man den Teilnehmern anschaulich zeigen, welche Gefahren durch den Toten Winkel entstehen können.
„Es ist mir wichtig, dass besonders Kinder, aber auch ihre Eltern, selbst die Erfahrung machen, wie wenig Lkw-Fahrer in bestimmten Situationen sehen können“, erklärt Kunter. Daher sollen die Teilnehmer die Möglichkeit haben, selbst auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen und aus erster Hand zu erfahren, wie eingeschränkt das Sichtfeld eines Lkw-Fahrers tatsächlich ist. Trotz moderner Spiegel und Assistenzsysteme bleibt der Bereich unmittelbar neben und hinter dem Fahrzeug ein gefährlicher blinder Fleck, der immer wieder zu Unfällen führt.

Motorradfahrer sind ebenfalls willkommen
Der Toten-Winkel-Aktionstag richtet sich nicht nur an Familien mit Kindern. Auch Motorradfahrer, die sich ebenfalls oft unsicher im Umfeld von Lkw bewegen, sind eingeladen. Kunter berichtet aus seiner Erfahrung als Fahrlehrer, dass viele Zweiradfahrer beim Überholen oder beim Fahren neben Lkw gefährliche Situationen schaffen, weil sie sich der eingeschränkten Sicht der Lkw-Fahrer nicht bewusst sind. „Wir erleben immer wieder Beinahe-Unfälle, weil Lkw-Fahrer schlichtweg nicht sehen können, was sich in ihrem Toten Winkel abspielt“, so Kunter. Zwar gebe es inzwischen die neueste Lkw-Generation, die mit umfassenden Assistenz- und Kamerasystemen ausgestattet sei. „Die meisten Laster, die auf den Straßen unterwegs sind, haben aber weiterhin nur Spiegel.“

Unterstützung von der Firma Wietholt aus Wulfen
Mit Unterstützung von Ralf Kremerskothen, Geschäftsführer von Nutzfahrzeuge Wietholt, kann der Lkw für diese praktische Demonstration zur Verfügung gestellt werden. Kunter ist überzeugt, dass durch direkte, anschauliche Erlebnisse das Bewusstsein für die Gefahren des Toten Winkels geschärft wird. Als Vater und Großvater sieht er es als seine Verantwortung, insbesondere Kinder und Jugendliche auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. „Wenn auch nur ein Kind durch den Aktionstag vor einem Unfall bewahrt wird, haben wir unser Ziel erreicht“, betont Kunter.
Kostenloser Aktionstag am 26. Oktober
Die Teilnahme am Aktionstag ist kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich. Interessierte können zwischen 10 und 15 Uhr einfach vorbeischauen, sich informieren und selbst hinter das Steuer eines Lkw setzen, um die Perspektive eines Fahrers kennenzulernen.
Mit dieser Initiative wollen Fritz Kunter und seine Unterstützer einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr leisten. Besonders wichtig ist ihm dabei, dass nicht nur über die Theorie gesprochen wird, sondern die Gefahren des Toten Winkels in der Praxis erlebbar gemacht werden.