Am kommenden Sonntag, den 27. Oktober 2024, steht in Dorsten eine große Demonstration bevor: Bis zu 1.000 Menschen wollen gegen die Pläne protestieren, die Halde Hürfeld in eine Mülldeponie umzuwandeln. Motto der Demostration ist: „Dorsten an der Lippe statt an der Müllkippe“.
Die Halde ist ein Überbleibsel des Steinkohlebergbaus und derzeit ein beliebtes Naherholungsgebiet. Sie könnte laut Plänen der AGR Gruppe allerdings künftig zur Lagerung von Abfällen der Deponieklassen I und III dienen. Darunter wären möglicherweise gefährliche Stoffe. Der Protest richtet sich vor allem gegen diese Umwandlung und wird von lokalen Initiativen wie „Müllfrei Dorsten“ und der Altendorfer Bürgerinitiative organisiert.
Demonstration startet um 14 Uhr
Die Demonstration soll um 14 Uhr an der B225, in der Nähe der Halde, starten. Auch Bürgermeister Tobias Stockhoff wird sich auf einer Bühne äußern. Er hat sich bereits im Vorfeld gegen die Deponiepläne ausgesprochen. Die Teilnehmerzahl wurde mit bis zu 1.000 Menschen bei der Polizei angemeldet. Die wichtige Bundesstraße könnte während der Proteste vorübergehend gesperrt sein.
Während der Demonstration wollen die Organisationen zum Müllsammeln anregen. Die Teilnehmer können Eimer, Mülltüten oder Bollerwagen mitbringen. Politische Fahnen oder Parteizeichen sollen hingegen nicht mitgebracht werden.

Erheblicher Widerstand aus der Politik gegen die Mülldeponie
Hintergrund der Proteste ist die geplante Nutzung der Halde Hürfeld durch die Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR). Da die Zentraldeponie Emscherbruch in Gelsenkirchen voraussichtlich 2030/2031 ihre Kapazität erreicht, will die AGR die Halde als neuen Standort für Abfälle nutzen, um einen Entsorgungsnotstand im Ruhrgebiet zu verhindern. Die CDU-Ratsfraktion Dorsten, die sich vehement gegen diese Pläne stellt, hat zwei Anträge eingebracht, um die Nutzung der Halde als Deponie zu stoppen. Diese Anträge stehen am 5. November im Umwelt- und Planungsausschuss zur Diskussion.
RAG verletzt möglicherweise Vertragsvorgaben
Neben den gesundheitlichen und ökologischen Bedenken betont die CDU auch vertragliche Unstimmigkeiten. So habe die RAG, die das Gelände an die AGR verkaufen will, ihre vertraglichen Verpflichtungen aus den 1980er-Jahren verletzt und der Stadt Dorsten das Vorkaufsrecht nicht eingeräumt. Ursprünglich sollte die Halde nach der Schließung der Zechen als Naherholungsgebiet dienen, doch diese Pläne kamen nie zur Umsetzung.
Die geplante Demonstration soll ein starkes Zeichen gegen die Deponiepläne setzen und die Bevölkerung für die Dringlichkeit des Themas sensibilisieren. Die Organisatoren hoffen, dass der öffentliche Druck dazu beiträgt, die Halde Hürfeld für die Menschen zu erhalten und eine weitere Belastung der Region durch potenziell gefährliche Abfälle zu verhindern. Die Beteiligung der Öffentlichkeit im Planfeststellungsverfahren, das laut AGR noch bevorsteht, wird für viele Dorstener eine wichtige Möglichkeit sein, ihre Bedenken zu äußern.