Die Gesamtschule Wulfen bereitet Schüler vorbildlich auf die Arbeitswelt vor
Wulfen. Wer bewertet eigentlich die Qualität der Berufs- und Studienorientierung an Schulen? Für Schüler, Eltern und künftige Arbeitgeber eine wichtige Frage. „Die Gesamtschule Wulfen und ihre Lehrkräfte leisten bereits Beachtliches, um den Übergang in Ausbildung und Studium vorzubereiten und so den Start in die Berufswelt zu erleichtern“, sagt Hermann Twittenhoff, Leiter der Gesamtschule Wulfen.
Zweites Siegel
Deshalb wurde seiner Schule bereits vor drei Jahren das Berufswahl-Siegel der Arbeitgeberverbände, ein von der Bertelsmann-Stiftung initiiertes Projekt, verliehen. „Wir konnten das hohe Niveau halten und bekommen nun zum zweiten Mal das Siegel“, freute sich Twittenhoff und ergänzt, dass dieses aussagekräftige Gütesiegel eine Art TÜV sei, um die Berufsorientierung transparent zu machen.
Einzige Schule
Die Gesamtschule Wulfen sei bislang die einzige Schule in Dorsten, die diese Auszeichnung erhalten habe, weil sie sich mit ihren Maßnahmen sehr deutlich vom Durchschnitt abhebe sowie über geltende Vorgaben hinaus Konzepte entwickle und durchführe.
Eine ehrenamtliche Jury aus Vertretern von Unternehmen, Kammern und weiteren Institutionen beurteilte die bestehenden und die geplanten Maßnahmen der Gesamtschule Wulfen. Dies geschah vor Ort durch Interviews mit Schülern und Lehrern.

Daneben war die Einbeziehung in das Schulkonzept wichtig.
Dass ein Berufsorientierungsangebot ein wichtiger Standortfaktor sei, unterstrich Schulleiter Hermann Twittenhoff: „Wir haben wieder viel getan für diese Auszeichnung, die uns zeigt, dass wir mit unseren Bildungsmaßnahmen richtig liegen. Für unsere Schüler wird ein Weg aufgezeichnet, den sie einschlagen können.
Ende der Klasse 10 hat jeder Schüler mindestens einen Plan, wie es weitergehen kann. Das ist nicht von uns aufgezwungen, sondern mit uns erarbeitet.“ Dafür sorgen federführend an der Gesamtschule Wulfen die Abteilungsleiterinnen Inge Richert und Astrid Markussen sowie die Beratungslehrer Ingo Gerle und Markus Zöllner. Beispielsweise werden die Schüler im 7. und 8. Jahrgang im Projekt „Startklar“ fit für die Praxis gemacht.
Sie lernen ihre Interessen, Stärken und Fähigkeiten kennen und können ausprobieren, welcher Beruf am besten zu ihnen passt.
„Mit dem Arbeitsamt ist die Zusammenarbeit der Jahrgänge 9 bis 13 besonders eng“, so Hermann Twittenhoff weiter. Dabei sollen Ängste und Hemmungen der Schüler bei der Kontaktaufnahme mit der Berufsberatung abgebaut werden.
Interessen und Neigungen
In Einzelgesprächen besonders mit den Beratungslehrern werden persönliche Interessen und Neigungen herausgefunden und kanalisiert. Die Schule verfügt über ein eigenes Berufsinformationsbüro, das mit mehreren Computerarbeitsplätzen aus-gestattet ist.
Hier finden mehrmals wöchentlich zu festen Zeiten Beratungssprechstunden durch eine Mitarbeiterin der Bundesagentur für Arbeit, durch Berufseinstiegsbegleiter und durch zwei ehema¬lige Personalleiter statt. Sie helfen Schülern bei der Erstellung von Bewerbungen, sorgen für eine ansprechende schriftliche Gestaltung und geben auch allgemeine Bewerbungstipps.
Auch führen sie ein Assessmenttraining durch. Hier lernen Schüler das richtige Verhalten bei Bewerbungsgesprächen und bekommen Tipps für das Lösen von Aufgaben bei Bewerbungstests. Zwei Berufseinstiegsbegleiter sind zuständig für schwächere Schüler, die in eine Ausbildung nach den Klassen 9 oder 10 anstreben.
Berufseinstiegsbegleiter für die Schüler
Die Hilfe ist weit gespannt. Das beginnt bei einer ersten Berufsorientierung, geht über die Bewerbung bis zur Begleitung bei der Vorstellung im Betrieb. Auch über den Abschluss in der Schule hinaus betreuen die Berufseinstiegsbegleiter die Schüler bis zum Ende ihrer Ausbildung. Im Rahmen von „Projektkursen“ gibt es in der Oberstufe im Fachbereich Wirtschaft/Sozialwissenschaften das Angebot, sich mit Businessplänen zu befassen und eigene Geschäftsideen selbstständig zu entwickeln.
Gut funktionierendes Netzwerk
Ergebnisse der Projektkurs-Gruppen werden Wirtschaftsfachleuten professionell vorgestellt und von diesen mit einem kritischen Feedback gewürdigt. „Dieses Netzwerk funktioniert wunderbar“, zeigt sich Hermann Twittenhoff sehr zufrieden und die Würdigung durch das Berufswahl-Siegel sei der Beweis dafür, dass die Maßnahmen der Gesamtschule Wulfen weit über den normalen Lehrplan hinausgehen und damit Kinder „vorbildlich“ auf ihre Zukunft vorbereitet würden.