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Ideenfabrik Stadtsfeld: Fünf Jahre für das Quartier

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Mit ehrenamtlichen Engagement hat die Ideenfabrik Stadtsfeld schon viel in ihrem Quartier bewegt. Nun wird die Bürgerinitiative fünf Jahre alt. Für die weitere Entwicklung des Viertels möchten die Initiatoren anlässlich ihres Jubiläums neue Mitstreiter gewinnen.

Als Gerhard Jendrzey noch nicht in seinem wohlverdienten Ruhestand angekommen war, kam er auf dem Arbeitsweg jeden Tag in seinem Viertel an großen und kleinen Ärgernissen vorbei. Egal, ob vernachlässigte Grünanlagen oder verlotterte Ecken: „Ich hatte mich immer gefragt, warum tut da niemand was? Das könnte man doch ändern.“ Schließlich hatte Jendrzey keine Lust mehr auf „hätte“ oder „könnte“. Er wollte „machen“, sagt er. „Wir Bewohner sind letzten Endes verantwortlich für das, was in und mit unserem Quartier geschieht.“

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Rossiniplatz war der Startpunkt

Schnell waren einige Mitstreiter gefunden, und 2018 trat die neu gegründete „Ideenfabrik Stadtsfeld“ erstmals ins Licht der Öffentlichkeit. Als erstes nahmen sich die ehrenamtlichen Helfer den etwas in die Jahre gekommenen Park am Rossiniplatz vor. „Uns war es wichtig, Plätze zu schaffen, die dem Austausch der Anwohner dienen können“, erklärt Gerhard Jendrzey.

Ideenfabrik Stadtsfeld
Blühstreifen am Rossiniweg. Foto: Ideenfabrik

Und das gelang der Ideenfabrik Stadtsfeld gründlich. Zusammen mit vielen Menschen aus der Nachbarschaft wurden nicht etwa nur einige Blumen gepflanzt, sondern der Park von Grund auf verschönert. Dank der finanziellen Hilfe einiger Sponsoren konnten Spiel- und Sportgeräte angeschafft werden. Zusammen mit neuen Sitzgelegenheiten entstand so ein schmucker Mehrgenerationenspielplatz, der sich an schönen Tagen großer Beliebtheit erfreut. Als sichtbares Zeichen des neuen Nachbarschaftsgefühls stellten die Stadtsfelder Ende 2018 zum ersten Mal einen gemeinsamen Weihnachtsbaum am Rossiniplatz auf.

Ideenfabrik Stadtsfeld
Bauarbeiten am Rossiniplatz. Foto: Ideenfabrik

Manche Gruppen hätten sich nun zufrieden zurückgelehnt und sich auf ihrem Erfolg ausgeruht. Aber nicht die Ideenfabrik Stadtsfeld. 2019 brummte das Viertel nur so vor Aktivität. Dieses Mal nahmen sich die Aktiven eine verwilderte Brache im Quartier vor. Hier legten sie eine Boulebahn nach französischem Vorbild an, säten Wildblumen aus, bauten ein Insektenhotel und pflanzten eine ganze Reihe von Obstbäumen. Mit einem Mal war aus einer wenig beachteten Hundewiese ein weiterer attraktiver Treffpunkt im Viertel entstanden. Sogar das erste Bouleturnier konnte hier bereits stattfinden.

Trotz Corona ging die Arbeit weiter

„Für uns ist es ganz entscheidend, dass die Menschen auch nutzen und weiter entwickeln, was wir zusammen geschaffen haben“, betont Gerhard Jendrzey. „Wir möchten sie ermuntern, selbst tätig zu werden.“ Für diese Zielsetzung kam 2020 die Corona-Pandemie natürlich alles andere als gelegen. Dennoch machte die Ideenfabrik Stadtsfeld weiter.

Ideenfabrik Stadtsfeld
„Rossini“ von Kastulus Wolf. Foto: Ideenfabrik

Eine Bücherbox versorgte die Anwohner mit Literatur in der schweren Zeit, und zwei Kunstwerke fanden eine neue Heimat im Stadtsfeld. So schuf der Schermbecker Bildhauer Kastulus Wolf eine Skulptur des Komponisten Gioachino Rossini, dem Namensgeber des Rossiniplatzes. Zudem kam ein Werk der Dorstener Vorzeigekünstlerin Tisa von der Schulenburg zu neuen Ehren: Die Schutzmantelmadonna erhielt am Rossiniweg einen eigenen Bildstock, der nun zur Einkehr und Besinnlichkeit einlädt.

Ideenfabrik Stadtsfeld

Ein weiteres Kunstwerk, das vor allem durch eine gewisse Tragik bekannt ist, nahm ebenfalls ihren Anfang im Stadtsfeld. Auf Einladung der Ideenfabrik Stadtsfeld gestaltete die Künstlerin Brigitte Stüwe das Werk „Respekt“, das Menschenwürde und friedliches Zusammenleben würdigen sollte. Leider gefiel das 2021 eingeweihte Werk offenbar mindestens einem Unbekannten gar nicht. Mehrfach wurde es beschmiert und beschädigt. Um den Vandalen keinen Erfolg zu gönnen, ließ die Stadt das Respekt-Banner inzwischen dutzendfach als Plakat nachdrucken und an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet aufgehängen.

Viele Auszeichnungen und Partner

Für ihre Arbeit erhielt die Ideenfabrik bereits einige Auszeichnungen. So gewann die Initiative etwa den Klimaschutzpreis 2019, den Sponsorenpreis der Besentage, den CDU-Ehrenamtspreis oder eine Würdigung bei der Klima Challenge des Kommunalverbands Ruhr.

Die Ideenfabrik macht sich auch für die ökologische Aufwertung ihres Quartiers stark, etwa durch Projekte für heimische Singvögel. Foto: Ideenfabrik

Im Laufe der fünf Jahre gewann die Ideenfabrik zudem viele Vereine und Organisationen als Partner hinzu. Zusammen mit den Bewohnern der Villa Keller wurde ein Naschgarten angelegt, und auch zur Young Caritas bestehen gute Kontakte.

Ideenfabrik Stadtsfeld möchte weitere Mitstreiter gewinnen

„Auch in Zukunft möchten wir das Stadtsfeld weiter entwickeln“, versichern Gerhard Jendrzey und seine Mitstreiter. Dabei möchten die etwa 15 festen Mitglieder die Zukunft aber auf eine breitere Basis stellen. „Wir nehmen das Jubiläum zum Anlass, um alte und neue Anwohner einzuladen, ihr Quartier zu verschönern“, so Jendrzey. Die ersten Schritte sind dabei schon geschafft: Die Menschen nutzen die bisher geschaffenen Anlagen fleißig, und einige Nachbarn hätten bereits Pflegepatenschaften übernommen. Auch ein Vätertreff hätte sich inzwischen etabliert, der sich im Quartier engagiert.

„Besonders schön wäre es natürlich, wenn wir auch vermehrt junge Leute für unser Projekt gewinnen würden“, betont Gerhard Jendrzey. Er verspricht sich davon frische Ideen und neue Schwerpunkte für die Entwicklung des Quartiers.

Kontakt zur Ideenfabrik Stadtsfeld

Wer sich für die Arbeit der Ideenfabrik interessiert, erhält auf ihrer Internetseite weitere Informationen. Kontakt und Anfragen nimmt die Initiative unter [email protected] entgegen.

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