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Interview mit Marcel Wengrzyk – Jung, selbst, ständig

Veröffentlicht am

Wenn sich junge Leute selbstständig machen

In Deutschland wollen immer weniger junge Leute den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. Wie sieht es in Dorsten und Umgebung aus?

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In der neuen Serie „Jung, selbst, ständig“ sprechen wir mit jungen Menschen, die sich den Traum einer eigenen Firma verwirklicht haben. Du bist auch jung, selbst und ständig? Dann schick uns eine E-Mail an [email protected].

Heute im Interview:

Marcel Wengrzyk
MW SERVICE – Versicherung & Mehr

Lieber Marcel, du bist im Bereich der Versicherungen tätig. Was machst du genau?

Ich bin freier Versicherungsmakler. Versicherungsmakler sind in der Versicherungsbranche nicht so stark vertreten, wie die klassischen Versicherungsvertreter.

Anders als ein Versicherungsvertreter, vertrete ich keine Versicherungsgesellschaft, sondern ich vertrete den Kunden.

Das bedeutet, ich habe nicht nur Zugriff auf eine Gesellschaft , sondern habe ein Portfolio von fast allen Versicherungsgesellschaften welche auf den Markt sind.

Ich vergleiche mich gerne bei meinen Kunden mit einer Suchmaschine, da der Kunde mir seine Bedürfnisse und Wünsche mitteilt und ich mich dann nach dem passenden Produkt zum angemessenen Preis auf die Suche mache.

Warum hast du dir die Versicherungsbranche ausgesucht?

Eigentlich wollte ich Sozial-Arbeiter werden. Doch leider war mein Noten-Durchschnitt für den Studiengang nicht ganz so gut , der Grund dafür war das, womit ich jetzt mein Geld verdiene: Viel Reden.

Nach meinem Sport-Abitur im Jahre 2012 und der Enttäuschung bei der Studienplatz-Suche habe ich mich auf Rat meiner Eltern dazu entschieden ein Praktikum bei einem Versicherungsmakler zu absolvieren.

Während des 2-Wöchigen Praktikums merkte ich sofort, dass es mein Traumberuf ist, daraufhin bewarb ich mich bei zahlreichen Versicherungsgesellschaften und erhielt noch im gleichen Jahr einen Ausbildungsplatz.

Eure Branche hat bekanntlich nicht den aller besten Ruf, wie gehst du damit um?

Es gibt leider viele schwarze Schafe in unserer Branche. Viele Kunden gehen deshalb auch misstrauisch mit dem Thema Versicherungen um, da gerade in der Vergangenheit viel Unfug getrieben worden ist.

Ich versuche meinen Kunden das Gegenteil zu beweisen, durch guten Service will ich meine Kunden an mich binden und mit ihnen gemeinsam wachsen.

In Zeiten von zahlreichen Internetversichern, ist es enorm wichtig durch guten Service zu überzeugen und den Kunden gut zu beraten.nDurch meine Büropräsenz und telefonische Erreichbarkeit (Montags – Samstag) versuche ich diesem gerecht zu werden.

Was genau war der Auslöser dafür, dass du den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hast?

Der Auslöser ist schon über 25 Jahre her. Mir wurde die Selbstständigkeit quasi in die Wiege gelegt. Mein Vater ist seit dem ich lebe selbständig, auch mein Großvater war auch Unternehmer.

Letztendlich hat mein Vater mich davon überzeugt den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.

Im Jahre 2014 vergrößerte mein Vater seine Kfz-Werkstatt um eine weitere Lagerhalle mit dazugehörigen Büroräumen. Auf die Frage ob ich in den neuen Räumlichkeiten mein eigenes Versicherungsbüro eröffnen wolle, musste ich nicht allzu lang überlegen.

Ohne meinen Vater wäre ich diesen Schritt vielleicht gar nicht gegangen, denn ohne den guten Kundenzugang durch die  Kfz-Werkstatt und den unternehmerischen Support meines  Vaters wäre der Start in die Selbständigkeit deutlich schwerer gewesen.

Wie hat dein Umfeld auf deine Selbstständigkeit reagiert? Gab es auch Kritik?

Die meisten aus meinem Umfeld haben von Beginn an, an mich geglaubt. Ich erhielt viel Unterstützung meiner Freunde sowie von meiner Familie.

Natürlich gab es auch Kritik,  denn ich war zum Zeitpunkt meiner Entscheidung 22 und noch in der Ausbildung.

Aber das hat mich nicht davon abgehalten diesen gewagten Schritt zu gehen und ich habe Recht behalten und bereue es nicht.

Wieviel Zeit verbringst du am Schreibtisch. Kommen deine Kunden eher zu dir oder hast du auch viele Außentermine?

Da ich noch keinen Mitarbeiter habe, muss in den ganzen Büro Kramm selbst erledigen. Daher verbringe ich einige Stunden am Schreibtisch auch  mal spät in die Abendstunden hinein.

Ich konnte meine Kunden dran gewöhnen eher zu mir ins Büro zu kommen, natürlich gibt es auch Kunden die den Wunsch äußern, dass ich sie zu Hause besuche, dann gehe ich diesem selbstverständlich nach.

Hast du spezielle Motivationsmethoden?

Spezielle Motivationsmethoden habe ich nicht. Ich habe mir zu Beginn meiner Selbständigkeit ein Ziel für die nächsten 5 Jahre gesetzt und zu Anfang jedes Geschäftsjahres setzte ich mir ebenfalls Ziele, diese motivieren mich täglich 100% zu geben und somit die gesteckten Ziele zu erreichen.

Aber die größte Motivation sitzt in mir.

Täglich brenne ich, alles für meine Firma zu geben und weiter zu kommen. Am meisten motivieren mich natürlich meine Kunden, denn durch Zufriedenheit und weiter Empfehlung werde ich für meine Bemühungen belohnt.

Für wen denkst du, ist die Selbstständigkeit eine gute Alternative zum regulären Angestelltenverhältnis?

Das kann man so pauschal nicht sagen. Viele stellen sich die Selbständigkeit anders vor als sie wirklich ist. „Selbständigkeit bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit. Man kann arbeiten wann man will und verdient viel mehr Geld.“

Das hört man von den meisten, die noch keine Erfahrung haben. Diese Aussagen sind zwar nicht falsch, aber der Weg dahin , ist nicht so leicht wie es die meisten vorstellen. Denn gerade in der Anfangszeit ist man neu auf dem Markt und muss sich erstmal einen Namen machen damit, dass Unternehmen die gesetzten Ziele erreicht.

Man muss sich im Klaren sein, dass nicht weniger gearbeitet wird sondern viel mehr.

Ich habe oft Arbeitstage wo ich von morgens 8.00 Uhr bis abends 20.00 Uhr im Büro sitze. Zudem ist man meist völlig auf sich allein gestellt und muss sich durch Probleme kämpfen die ein angestellter vielleicht nicht hat, da sein Chef oder die Arbeitskollegen einem helfen.

 Der Jenige der sich für die Selbständigkeit entscheidet, muss von Beginn an die richtige Einstellung haben, denn Disziplin, Selbstvermarktung und unternehmerisches Denken sind nur wenige Punkte die mitgebracht werden müssen, um im Haifischbecken überleben zu können.

Wie sieht deine Zukunft aus, was hast du noch für Pläne?

Ich habe im Juli dieses Jahres mein Studium „Geprüfter Fachwirt für Versicherungen und Finanzen“ abgeschlossen und möchte mich nun noch intensiver meinem Unternehmen widmen.

Mein Kundenstamm wächst von Monat zu Monat und somit habe ich natürlich immer mehr zu tun, deshalb würde ich gerne im kommenden einen Auszubildenden einstellen und einem jungen Menschen die Möglichkeit geben diesen schönen Beruf zu erlernen.

Zudem habe ich durch mein Studium die Erlaubnis erlangt Finanzierungen jeglicher Art zu vermitteln, somit werde ich mich in der Zukunft neben den Versicherungen auch viel mit Finanzierungen auseinandersetzten. Gerade diese beiden Sparten sind super kombinierbar.

Ich habe noch weitere Pläne für das kommende Jahr aber die wollte ich noch nicht verraten.


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