Landwirtschaftskammer NRW warnt vor dem hochgiftigen Jakobskreuzkraut. Die Giftstoffe reichern sich bei Pferden und Rindern in der Leber langsam an und führen dann zu den chronischen Krankheitsprozessen. Das Jakobskreuzkraut ist aber auch für Menschen giftig, da es Pyrrolizidin-Alkaloide enthält, die in der Leber zu toxischen Substanzen verstoffwechselt werden.
Seit ungefähr 2004 entwickelt sich die Ausbreitung der Giftpflanze Jakobskreuzkraut in Nordrhein-Westfalen zum Problem.
Im Gegensatz zu Ambrosia oder Bärenklau handelt es sich beim Jakobskreuzkraut nicht um eine fremde Art, sondern um eine alte einheimische Pflanze. Vegetationskundler bezeichnen es als typische Pflanze in der Weidelgras-Weißkleeweide, einer weit verbreiteten Pflanzengesellschaft in Nordrhein-Westfalen. Das Auftreten des Jakobskreuzkrauts ist auch nicht völlig neu, sondern wurde in alten Aufzeichnungen bereits sporadisch festgehalten. Allerdings tritt es nun teilweise in extrem starkem Maße auf.
Die krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 100 Zentimetern und wird häufig mit Johanniskraut verwechselt.

Verbreitung
Die Verbreitung des Jakobskreuzkrauts in Nordrhein-Westfalen nimmt zu. Senecio jacobaea, so der botanische Name, ist mittlerweile in allen Regionen von Nordrhein-Westfalen verstärkt anzutreffen. Es findet sich besonders auf brachliegenden Flächen, ausgedehnten bewirtschafteten Weiden (insbesondere Pferdeweiden), ausgedehnten Grünlandflächen, Wegrändern und Böschungen. Auf intensiv genutzten Rinderweiden kommt es zwar noch seltener vor, wird jedoch auch zunehmend beobachtet.
Gefahr sollte nicht unterschätzt werden
Das Jakobskreuzkraut ist eine giftige Pflanze und stellt eine ernsthafte Gefahr dar. Es sollte nicht verfüttert werden, da es verschiedene Pyrrolizidin-Alkaloide enthält, die zu chronischen Lebervergiftungen führen können. Die Gefahr sollte nicht unterschätzt werden, da die Auswirkungen der Vergiftung kumulativ sind und zu chronischen Erkrankungen führen können. Pferde und Rinder reagieren empfindlicher als Schafe und Ziegen.
Die Giftstoffe sammeln sich langsam in der Leber an und verursachen chronische Krankheitsprozesse. Die Pflanze bleibt auch nach der Verarbeitung zu Heu oder Silage giftig, da die Alkaloide nicht abgebaut werden. Die Gefahr ist beträchtlich, wenn man bedenkt, dass ein einzelner ausgewachsener Trieb durchschnittlich etwa 70 g wiegt.

In dem gezeigten Foto wiegen die 15 Triebe bereits insgesamt 1 000 g. Wenn einer 700 kg schweren Kuh diese Menge hundertmal angeboten wird, ist dies bereits eine tödliche Dosis. Es sollte unbedingt vermieden werden, das Jakobskreuzkraut zu verfüttern, da bereits bei der Aufnahme geringerer Futtermengen erhebliche Schäden durch die chronische Krankheit auftreten können.
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