Dorsten. Sie bringt Jugendliche auf den Weg: Martina Lissner, die neue Beauftragte für die Jugendberufshilfe der Stadt Dorsten. Seit Juli ist sie im Amt – und hat seitdem schon viel bewirkt. Kürzlich sprachen wir mit ihr in unserer Redaktion.
Die 45-Jährige ruft Kooperationen ins Leben, ist nach wie vor auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern. Weiterführende Schulen wie die Geschwister-Scholl-Schule, Ausbildungsträger, die Arbeitsagentur, das Jobcenter, die Rebeq und die Dorstener Arbeit sitzen schon mit im Boot.
Martina Lissner ist neu bei der Jugendberufshilfe Dorsten
Martina Lissner bleibt mit Arbeitgebern, Schulpersonal, Eltern und den Jugendlichen im Gespräch. Ihr Ziel ist es, den Jugendlichen einen angenehmen Übergang der Schnittstelle Schule und Berufsleben zu bieten. Aus eigener Erfahrung weiß sie, dass der Lebenslauf nicht immer gerade verläuft.
„Meine Stelle passt zu mir“.
Martina Lissner
Sie selbst hat kein Abitur. Sie machte zunächst eine Ausbildung, absolvierte dann eine Schulung zur Lerntherapeutin und studierte Sozialpädagogik: „Mein beruflicher Weg war sehr schlängelig“, erinnert sie sich und weiter: „Es gibt keinen richtigen oder falschen Beruf mehr“. Das Denken, nach der Schule sofort einen Beruf für das ganze Leben zu finden, sei überholt.
Auf die Gesamtsituation kommt es an
„Heute arbeiten wir kaum noch 40 oder 50 Jahre in einem Job“, erklärt die Sozialpädagogin. Für viele Jugendliche bedeutet der Übergang dennoch Stress.
Stets mit der Frage im Hinterkopf: „Wo soll es hingehen?“ Im Dschungel der Möglichkeiten die Orientierung zu finden, ist schwierig. Doch Martina Lissner möchte helfen. Und dazu schaut sie nicht nur auf die Noten im Zeugnis. Sie schaut auf die Gesamtsituation der Menschen, die zu ihr kommen.

Foto: Stadt Dorsten
Sie hilft dem Schüler, der einen außerschulischen Abschluss anstrebt, weil er Mobbing-Erfahrung mitbringt, hilft Eltern, die vielleicht nicht weiterwissen.
Orientierungshilfe Praktikum
Denn auch das zählt zu ihren Aufgaben im Amt der Jugendberufshilfe. „Oft bietet ein Praktikum Orientierungshilfe“, erklärt Lissner. „Es bietet die Chance, sich auszuprobieren.“
Corona hat vieles ausgebremst. Aber: „Wir nutzen die Zeit, um uns neu zu orientieren“, erklärt Eden Fähnrich, Abteilungsleiterin der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Dorsten.
„Wir schenken neuen Kooperationen und Wegen mehr Aufmerksamkeit, um das Bild zu komplettieren.“ So könne auf Dauer ein großes Netzwerk entstehen, das Synergien nutzt und ein stabiles Fundament für die Zukunft aufbaut. „Ich möchte auch die Menschen abholen, die durchs Netz fallen“, erklärt Martina Lissner.
Jugendberufshilfe Dorsten nutzt das ganzheitliche System
Durch eigene Erfahrung möchte sie nah an der Realität der Jugendlichen arbeiten und das ganzheitliche System nutzen: Sprich: Wer braucht was? Wäre eine psychotherapeutische Hilfe ratsam? So schaut sie mithilfe von Gesprächen auf den ganzen Menschen, geht mit Jugendlichen und besorgten Eltern ins Gespräch. Schaut, wie sie dem Einzelnen helfen kann. Um letztendlich einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen.
Interessenten können der Jugendberufshilfe bei Instagram folgen oder sich telefonisch direkt über WhatsApp mit Martina Lissner unter 01573-6702582 in Verbindung setzen.