Beim Schützenfest des Vereins St. Marien ging es heiß her – im wahrsten Sinne des Wortes. Zwischen glühendem Gewehrlauf, leeren Munitionskisten und jeder Menge guter Laune wurde am Ende ein strahlender König gefeiert.
Ein Königsschuss mit langem Vorlauf
Es war alles andere als ein kurzer Wettkampf: Ein echter Schießmarathon von fast vier Stunden, bei dem sogar das Gewehr zwischenzeitlich heiß lief, dass Mikro ausfiel – und die Munition zur Neige ging. Aber: Die Laune bei den Schützen? Unerschütterlich.

Dafür sorgte auch das sonnige Wetter, das sich pünktlich zum Fest in bester Königswetter-Manier präsentierte. Ursprünglich sollte die königliche Parade bereits um 15 Uhr starten – doch: „Ob’s an der Freude am Schießen lag, an der grellen Sonne oder an der fehlenden Treffsicherheit der Anwärter – das konnte am Ende niemand so genau sagen“, hieß es augenzwinkernd aus den Reihen der Schützen.
Die Erdkrümmung war Schuld – Physik trifft Schützenfest
Ein besonders kreativer Erklärungsversuch machte die Runde: Es könne auch an der Erdkrümmung gelegen haben, dass der Vogel einfach nicht fallen wollte. Schließlich sei das mit der Ballistik eine Wissenschaft für sich – vor allem nach dem dritten Kaltgetränk.

Als sich das Schießen immer weiter zog, kam sogar ein wenig vorweihnachtliche Stimmung auf – zumindest musikalisch. Denn zur Überbrückung der Wartezeit überlegte man kurzzeitig, ob die Blasmusik St. Marien nicht einfach ein Weihnachtslied anstimmen solle.
„Alle Jahre wieder“, schlug Bürgermeister Tobias Stockhoff vor – und schon erklang der Klassiker im Wonnemonat Mai.

König Benjamin – Volltreffer mit Familienpower
Als es dann endlich klappte und der Vogel fiel – von Holz war da kaum noch etwas übrig – war die Erleichterung und Freude groß: Benjamin „Benny“ Sender setzte sich durch und wurde neuer König von St. Marien. An seiner Seite: Königin Sarah Schröter – und Sohn Leonard, sowie Tochter Sina: Sie ist amtierende Kinderkönigin im Marienviertel 2024.

Gratulation mit Herz – und Wassereis
Bürgermeister Tobias Stockhoff ließ es sich nicht nehmen, dem frisch gekrönten Paar persönlich zu gratulieren. Aber zuerst kam – ganz staatsmännisch – der Muttertag:
„Bevor ich heute den neuen Majestäten gratuliere, möchte ich allen Müttern und Großmüttern ganz herzlich zum Muttertag gratulieren. Herzlichen Glückwunsch!“

Dann ging es zur Ehrung: „Lieber Benjamin, liebe Sarah – euch einen ganz herzlichen Glückwunsch. Jubiläumskönig und Jubiläumskönigin zu werden im 50. Jahr des Schützenvereins St. Marien – das ist wirklich etwas ganz Besonderes.“
Für die Kinder hatte der Bürgermeister eine süße Überraschung im Gepäck: Wassereis, das bei den kleinen Gästen für große Begeisterung sorgte.

Flüssige Medizin aus der Feldapotheke
Auch für die Erwachsenen gab’s traditionell etwas aus Stockhoffs „Feldapotheke“ – gemeinsam mit Bundestagsabgeordnetem Niklas Kappe wurden kleine hochgeistige Stärkungen verteilt. Nach dem langen Schießen wurde die „Medizin“ dann auch mit einem Lächeln angenommen.

Königskette? „Hut ab!“
Natürlich durfte auch die Königskette nicht fehlen. Stockhoff bat den neuen König charmant: „Lieber Benjamin, nimm bitte deinen Hut ab, damit ich dir die Königskette umhängen kann.“ Und ergänzte an alle Gäste gewandt: „Schön, dass ihr heute hier seid! Mit eurer Anwesenheit setzt ihr ein starkes Zeichen für die Schützenfamilie und den Zusammenhalt in unserer Stadt.“

Krönender Abschluss bis in den Morgen
Erst gegen 17 Uhr konnte die Parade dann endlich starten – mit anschließendem Fest, das bis in die frühen Morgenstunden andauerte. Bei so viel Ausdauer, Musik und Gemeinschaftsgeist war eines ganz sicher: Der wahre Sieg lag an diesem Tag in der Stimmung.
