Einen spannenden Blick zurück in die Ursprünge der Fotografie warfen kürzlich die Kulturklassen 6.6, 7.5 sowie 8.5/6 der Gesamtschule Wulfen. Im Rahmen eines außergewöhnlichen Workshops tauchten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung des Dortmunder Fotokünstlers Hannes Woidich tief in die analoge Fotografie ein – ganz ohne Smartphone, Filter oder Schnellschussfunktion.
„In einer Welt, die von Schnelligkeit geprägt ist, war dieser Workshop für unsere Schüler eine wertvolle Erfahrung der Entschleunigung und Konzentration“, beschreibt Hermann Twittenhoff, Leiter der Kulturschule der Stadt Dorsten, die Bedeutung des Projekts. „Die kreative Auseinandersetzung mit Technik, Licht und Bildgestaltung hat sie auf besondere Weise gefördert.“
Eigene Lochkameras gebaut
Im Mittelpunkt des Workshops stand die künstlerische Arbeit mit der Fotografie in ihrer ursprünglichsten Form. Die Jugendlichen bauten eigene Lochkameras, arbeiteten in der Dunkelkammer und experimentierten mit der Technik der Fotogrammherstellung. Besonders beeindruckend: Die entwickelten Bilder entstanden komplett in Eigenregie – von der Aufnahme bis zur fertigen Gestaltung als individuelles Kunstwerk.

Im Anschluss setzten die Klassen die entstandenen Fotografien kreativ im Unterricht um. In enger Zusammenarbeit mit ihren Lehrkräften entstanden Collagen, Bildergeschichten, poetische Texte, Leporellos und Zeichnungen. Ein besonderes Highlight war die Arbeit mit Solarpapier – eine faszinierende Technik, die den jungen Künstlern einen weiteren Zugang zur Fotografie fernab des Digitalen eröffnete.

Fotografie, Technik und Kreativität
Katrin Block, betreuende Lehrerin, fasst das Projekt begeistert zusammen: „Es war eine schöne Kombination aus Fotografie, Technik und Kreativität. Nach dem praktischen Teil haben wir im Unterricht weitergearbeitet – mit großem Engagement der Schüler.“ Besonders bemerkenswert sei gewesen, wie viele der Jugendlichen den entschleunigten, bewussten Umgang mit dem Medium Fotografie als wohltuenden Kontrast zum hektischen Schulalltag empfanden.
Möglich war das Projekt dank der die finanziellen Unterstützung der Eltern sowie durch das Landesprogramm „Kultur und Schule“. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie kulturelle Bildung an Schulen lebendig, praxisnah und nachhaltig gestaltet werden kann.