Die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen ist 2024 leicht zurückgegangen. Während Diebstahl und Raub rückläufig waren, stiegen die Fälle von Körperverletzung und Cyberkriminalität an.
Innenminister Herbert Reul würdigte die Arbeit der Polizei: „Wir können den Menschen bei der Polizei, mit und ohne Uniform, für ihren Einsatz nie genug danken.“

Kriminalstatistik NRW 2024: Straftaten leicht rückläufig
Nach einem Anstieg der Fallzahlen in den beiden Vorjahren ist die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2024 um ein Prozent gesunken. Die Polizei registrierte insgesamt 1.398.652 Straftaten und konnte 53,5 Prozent davon aufklären (747.780 Fälle). Innenminister Herbert Reul stellte am 12. März 2025 die Polizeiliche Kriminalstatistik vor.
Bedenken bei Diebstählen, Anstieg bei Cybercrime und Gewalt
Besonders die Zahl der Diebstähle (-1,3 Prozent), Raubüberfälle (-7,3 Prozent) und Warenkreditbetrügereien (-6,4 Prozent) ist gesunken. Dagegen stiegen die Fälle von Wohnungseinbruch (+5,2 Prozent), Körperverletzung (+1,7 Prozent) und Cyberkriminalität (+7,8 Prozent).
Insgesamt wurden 325.897 Opfer von Straftaten erfasst. Davon wurden 3.172 Menschen schwer verletzt, 306 Menschen getötet.
Weniger Tatverdächtige, aber Anstiege bei Jugendlichen
Die Polizei ermittelte 493.389 Tatverdächtige, 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr (Straftaten mit ausländerrechtlichen Verstößen). Das waren 10.604 Tatverdächtige weniger als im Jahr 2023. Bei den Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße waren es insgesamt 474.123 Tatverdächtige. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 35,6 Prozent (168.578).
Besonders auffällig: Während die Zahl der unter 21-jährigen Tatverdächtigen um 7,4 Prozent zurückging, stieg sie bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung unter Kindern (+8,5 Prozent) und Jugendlichen (+2,1 Prozent).
Gewaltkriminalität leicht rückläufig – aber langfristig auf hohem Niveau
Die Gewaltkriminalität ging 2024 um 0,4 Prozent zurück. In diesem Bereich wurden 55.600 Delikte registriert, darunter Mord, Totschlag, Raub sowie schwere Körperverletzungen. Die Aufklärungsquote liegt bei rund 75 Prozent.
Im Zehnjahresvergleich ist die Gewaltkriminalität allerdings um 20 Prozent gestiegen. 41,8 Prozent der Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten hatten keinen deutschen Pass – bei einem nichtdeutschen Bevölkerungsanteil von 16,1 Prozent.
Mehr Messergewalt trotz Präventionsmaßnahmen
Die Polizei registrierte 7.295 Fälle, in denen Messer als Tatmittel eingesetzt oder damit getötet wurde – ein Anstieg um über 20 Prozent. Im Herbst 2024 wurden Maßnahmen zur Eindämmung dieser Gewalt eingeführt, darunter Waffenverbotszonen und mobile Videobeobachtung.
Anstiege bei Wohnungseinbrüchen und Schäden in Millionenhöhe
Die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg um 5,2 Prozent auf 28.500 Fälle. Knapp die Hälfte (46,3 Prozent) blieb im Versuchsstadium. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 126 Millionen Euro.
Sexualstraftaten gesunken, aber hohe Dunkelziffer
Die Polizei registrierte 2024 rund 30.600 Sexualstraftaten, 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote blieb mit 80 Prozent hoch. Besonders im Bereich Kinderpornographie sieht Innenminister Reul weiterhin großen Handlungsbedarf:
„Ganz viel findet im Verborgenen statt.“ Wir müssen die Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz weiter ausbauen, um Täter schneller zu identifizieren.“
Häusliche Gewalt: Weiterhin hohe Fallzahlen
Mit rund 61.400 Fällen stieg die Zahl der registrierten Fälle häuslicher Gewalt um 1,9 Prozent. 51 Menschen Sternen. Etwa die Hälfte der 66.754 Opfer lebte mit dem Tatverdächtigen im selben Haushalt.
Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte nehmen zu
Im Jahr 2024 wurden 10.084 Fälle von Widerstand gegen und tätlichen Angriffen auf die Staatsgewalt registriert – ein Anstieg um 1,6 Prozent. In 83,7 Prozent der Fälle blieben die Polizisten unverletzt. Innenminister Reul betont die zunehmende Respektlosigkeit:
„Jede Aggression gegenüber Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdiensten ist inakzeptabel.“ Sie setzen täglich ihr Leben für uns aufs Spiel.“
Cyberkriminalität steigt weiter
Mit 22.800 erfassten Fällen verzeichnete die Polizei 7,8 Prozent mehr Cyberdelikte als im Vorjahr. Die Schäden glauben sich auf 32,5 Millionen Euro. Hinzu kamen 35.300 Fälle internationaler Cyberkriminalität mit weiteren 30 Millionen Euro Schaden.
Insgesamt erfasste die Polizei im vergangenen Jahr 325.897 Opfer. Davon wurde etwa ein Prozent (3.172) bei einer Straftat schwer verletzt. 306 Menschen wurden getötet.
2024 wurden insgesamt 493.389 Tatverdächtige ermittelt (Straftaten mit ausländerrechtlichen Verstößen). Das waren 10.604 Tatverdächtige weniger als im Jahr 2023 (- 2,1 Prozent). Bei den Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße waren es insgesamt 474.123 Tatverdächtige. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 35,6 Prozent (168.578).