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Liebevoll ausgebrütet und handgemalt

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Mit diesen drei Wesen hat Andrea Sterners Huhnis-Leidenschaft angefangen. Foto: Christian Sklenak

Die Begeisterung, mit der Andrea Sterner von ihren Huhnis spricht, gepaart mit ihrem erfrischenden Lachen reißen mich sofort mit. So sieht Begeisterung aus. Begeisterung für das, was sie macht.

Anfang des Jahres zog Andrea Sterner aus Schermbeck nach Dorsten. Den Mietvertrag hatte sie im Februar ursprünglich nur für sich unterschrieben, mittlerweile haben sich bei ihr aber weitere Mitbewohner eingeschlichen. 40 verschiedene Huhni-Charaktere sind überall verteilt: auf Taschen und auf Brettchen, auf Stoff oder Papier, gerahmt oder auf Holzkisten. „Ich möchte mit meinen Huhnis ein Lächeln in die Gesichter zaubern“, erzählt sie mir und das ist ihr absolut gelungen.

Die Wesen sahen einem Federvieh sehr ähnlich

Angefangen hat Andreas Leidenschaft fürs Malen 2003. Nach dem Motto „Malen kann jeder“, kaufte sie sich Farbe, Pinsel und Leinwand und legte los. „Zuerst malte ich Gegenstände wie Blumen oder Äpfel ab. Das Ergebnis war zwar ganz okay, aber nicht das, was ich eigentlich wollte“, erzählt sie weiter. „Irgendwann meinte meine Tochter Carla dann, ich solle mir selbst etwas ausdenken.“ Das war aber leichter gesagt als getan, denn ich hatte zunächst gar keine Idee. Also schnappte ich mir ein Stück Baumrinde und malte einfach drauflos. „Und mir gefiel, was ich sah“, lacht die 52-Jährige. „Ich war mir ziemlich sicher, dass die Wesen einem Federvieh sehr ähnlich sahen.“

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Die Huhnis wollen hinaus in die Welt

„2016 habe ich das allererste Bild von meinem struppigen Federvieh online gestellt und war erfreut, dass der Charme dieser Kunst vielen Menschen gefällt“, so steht es auf der Webseite der gelernten Restaurantfachfrau. „Die Reaktionen darauf waren, auch dank meiner Freunde, überwältigend. Ich konnte kaum glauben, dass sogar aus Österreich und der Schweiz Anfragen für meine Bilder kamen.“ Andrea malte weitere ihrer Wesen, nannte sie „Spunks“ und wollte den Begriff patentieren lassen. Da dieser Begriff jedoch geschützt war, hießen ihre farbigen Federbälle ab da nun „Huhnis“. Nun war auch die Zeit gekommen, dass sie flügge wurden und in die Welt entlassen werden konnten. Doch dann kam Corona. „Ich verlor nach 30 Jahren meinen Job im Gastrogewerbe und saß auf allen meinen Werken“, erinnert sie sich. „Aber auch hier standen meine Freunde hinter mir und unterstützten mich“, ist sie ihnen noch heute dankbar dafür.

Huhnis Dorsten
Andrea Sterner erzählt mit ihren Federwesen Geschichten. Foto: Christian Sklenak

Weiblich? Männlich?

„Plötzlich hatte ich immer mehr Ideen. Ich malte weiter und erzählte Geschichten mit meinen Huhnis.“ Ob Date oder Frühjahrsputz, ob Hochzeit oder Situationen mit den Senioren, die sie hauptberuflich betreut, Andrea brütete immer mehr Charaktere und Situationen aus und brachte sie aufs Papier. „Meine Huhnis veränderten sich. Sie bekamen Knochen und Gelenke und auch Arme, denn damit kann ich viel ausdrücken. So trägt einer von ihnen einen Koffer, ein anderer hält ein Mikrofon und der nächste ein Glas Sekt.“ Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie nur einen Schuh tragen. Einen passenden zweiten Schuh zu zeichnen findet Andrea zu schwer, also lässt sie ihn einfach weg. Ob es sich um weibliches oder um männliches Federvieh handelt, ist oft nicht erkennbar, das überlässt die Künstlerin der Fantasie der Betrachter.

Malen kann jeder

„Kunst soll sich jeder leisten können“, ist Andreas Motto und so würde sie sich freuen, wenn ihre knuffigen Wesen neue Nester finden würden. „Eine Freundin auf Sylt fing an, Kurzgeschichten über mein Federvieh zu schreiben und angesichts dieser vergnüglichen Abenteuer musste ich dann selbst über meine Huhnis lachen. Und so würde ich mir wünschen, dieses Lächeln auch in den Gesichtern anderer Betrachter wiederzufinden.“

Andrea ist in Dorsten angekommen. „Hier fühle ich mich wohl, hier komme ich zur Ruhe. Hier bleibe ich. Daher war es für mich die richtige Entscheidung, im nächsten Jahr Malkurse im Treffpunkt Altstadt für die Kleinen und für die Größeren zu geben, denn: „Malen kann jeder“.

Andrea Sterner sucht kleine lokale Firmen, mit denen sie ihre Produkte in kleiner Stückzahl produzieren kann. Dabei ist sie offen für alle möglichen Ideen.

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