Fast schon eine traumhafte Kulisse, allerdings ohne Schnee beim „Mitsing-Konzert“ am Freitagabend vor dem alten Rathaus.
„Wir sagen euch an den lieben Advent“, oder „Morgen Kinder wird´s was geben“. So tönte es aus den Fenstern des alten Rathauses.
Es spielte das Blasorchester St. Antonius unter der Leitung von Matthias Feller und singen sollten eigentliche alle Bürger, die sich zu diesem Anlass vor dem Rathaus versammelt hatten.
Gegen die Einsamkeit
Sollen und tun sind zwei verschiedene Schuhe, denn trotz der vielen Leute, die dichtgedrängt rund um der Eisbahn standen, war das Endergebnis des Chorgesangs dann doch ehe schwach. „Ich habe momentan keine Stimme und bin heiser“, entschuldigte sich eine junge Frau. „Nee, ich kann nicht singen“, sagte eine andere. Ein älter Herr mit Hut allerdings schmetterte das Lied „Oh du fröhliche“ aus voller Kehle mit. „Nee so richtig den Ton halten kann ich eigentlich nicht, aber ich singe gerne und meine Kinder zu Hause sind zu alt, um gemeinsam mit mir unter dem Baum zu singen“, so Erhard Rebzelinski.
Auch für Maria Josten aus Kirchhellen war dies ein toller Anlass, um sich hier gemeinsam mit anderen Menschen auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen. „Ich lebe alleine und auch an Weihnachten bin ich immer alleine. Umso mehr freue ich mich, dass ich hier in Gesellschaft singen kann“.
Juwelier Max Kohle
Initiiert wurde eigentlich das Mitsing-Konzert von dem Dorstener Juwelier Max Kohle. Er verstarb 2016. Eingeladen hat die Dorstener Interessengemeinschaft, die Stadt Dorsten und das Blasorchester St. Antonius und die das Konzert dem verstorbenen Juwelier gewidmet haben.
Wiederholung
Wenn auch nicht jeder an diesem Abend den richtigen Ton traf, so war die Geselligkeit und die Gemeinschaft vor dem Fest für viele Besucher ein Moment der Freude und der Besinnung getreu dem Motto „Lieber zweisam oder gemeinsam, als alleinsam und einsam“.
Eine Wiederholung im nächsten Jahr soll, so laut Bürgermeister Tobias Stockhoff, auf alle Fälle stattfinden. Auch das Blasorchester St. Antonius hat für das Jahr 2018 schon zugesagt.
Text: Petra Bosse
Fotos: Lena Hinzmann