Nicht irisch und nicht schottisch – Dorstener Whisky aus dem Hause Böckenhoff. Ein guter Whisky reift Jahrzehnte in aller Stille, erst dann entfaltet er sein feines Aroma. Wie der neue Dorstener Grain – Whisky aus der Obstbrennerei Böckenhoff in Dorsten.
Am Freitagabend war es endlich soweit. Alexandra und Dirk Böckenhoff konnten ihren Besuchern diese hochprozentige Köstlichkeit, ihren Dorstener Whisky aus der Obstbrennerei präsentieren.
Über vier Jahre lagerte das edle und hellbraune 42% Vol. Getränk aus Weizen und gemälzter Gerste im Eichenfass, um seine Reife und sein volles Aroma entfalten zu können.
„Gut Ding will Weile haben“, heißt ein altes Sprichwort. Wie auch die Idee von Dirk Böckenhoff, um mit diesem neuen Produkt auf den Markt zu gehen.
„Die Idee für einen Whisky-Brand hatte ich schon lange. Aber erst mit dem Wegfall des Brandweinmonopols hatte ich die Möglichkeit, auf diese Art von neuer Vermarktung zu setzen“, so Böckenhoff.
Drei Brennböden
Die kleine Obstbrennerei und das Destilliergerät bietet genau das, was Böckenhoff für einen Whiskybrand benötigt. „Für Obst- und Whiskybrand brauche ich nur drei Glockenböden. Deshalb wäre das in meiner Kornbrennerei in Erle nicht möglich gewesen, denn ein Kornbrand fließt über 45 Destillierböden. Dieser Lauf würde den Whisky zu klar und rein brennen“, erklärt der Brennmeister.
Fruchtige Note
Böckenhoffs Whisky ist nicht mit einem schottischen Whisky zu vergleichen, denn dieser verdankt seinen Geschmack primär dem „Single Malt“ (Malz ist durch Mälzung gekeimtes und getrocknetes Getreide). Wenn, dann schon eher mit einem irischen Whisky, wie Böckenhoff verrät. Grund dafür sei der Anteil vor allem durch die Verwendung einer Mischung aus ungemälzter und gemälzter Gerste.
Der besonders kräftige Duft, der leicht rauchige Beigeschmack und die angenehme Schärfe mit einer fruchtigen Note, dennoch mild im Abgang, zeichnen den Böckenhoffs Whisky aus.
Drei verschiedene Eichenfässer
Für die erste Lagerung verwendete Böckenhoff ein gebrauchtes Eichenfass von Dornfelder Rotwein, der dem Whisky die leicht fruchtige Note verleiht. Im zweiten Schritt lagerte der Whisky in einem neuen deutschen Eichenfass und anschließend noch vier Monate in einem Kentucky Whisky – Fass. Dieses sorgte für die leichte Würze und dem Vanillin-Geschmack der amerikanischen Eiche.
Das Besondere an Dirk Böckenhoffs Whiskey ist, dass die unterschiedlichen Nuancen für den Kenner wahrzunehmen sind und das er sich durchaus mit den Großen dieser Welt messen kann. Ein kulinarischer Genuss, der allerdings nur in einer kleinen Marge hergestellt wurde.
Eis tötet den Geschmack
.
„Ich freue mich sehr, dass ich mit diesem Brand ein Produkt auf dem Markt gebracht habe, wie es ihn so noch nicht gibt“, gesteht Dirk Böckenhoff ein wenig stolz.
Und was den Verzehr bei allen klaren Edelbränden anbelangt, lautet die Devise des Brennmeisters: Nicht ex und weg, sondern langsam, ohne Eis genießen und vor dem Verzehr etwas atmen lassen.
Da Kälte jeden Geschmack verfälscht und unterdrückt, sollte der Whisky nach Möglichkeit bei Zimmertemperatur gelagert und getrunken werden, rät Böckenhoff. Nur so können sich die natürlichen Aromen voll entfalten.
Bei seiner Präsentation sorgten für den musikalischen richtigen Beigeschmack die „Brezelaner Bag Pipes and Drums“ aus Kirchhellen.
Petra Bosse