Bund der Steuerzahler legt Studie zu den Gebühren im Land vor. Forderung nach mehr Wahlfreiheit bei Tonnengröße und Abfallturnus.
Die Abfall- und Abwassergebührenbelastung in NRW zeigte sich für die meisten privaten Haushalte in 2020 auf einem hohen Niveau als nahezu unverändert. Das hat der Bund der Steuerzahler jetzt als Ergebnis einer Vergleichsstudie aller Kommunen im Land veröffentlicht. Dorsten zählt dabei bei den Abfallgebühren zu den teuren Kommunen, die Abwassergebühren hingegen sind im Landesvergleich relativ günstig.
Durchschnittlich 306 Euro für Müll in Dorsten
Während der Landesdurchschnitt bei den Abfallgebühren 2020 ungefähr 270 Euro betrug, lag dieser Betrag in Dorsten bei 306 Euro und damit im oberen Mittelfeld. Spitzenreiter war hierbei Münster mit 640 Euro Müllgebühren pro Jahr, während Bürger*innen in der günstigsten Gemeinde Kaarst in 2020 nur 146 Euro bezahlen mussten. Landesweit sind die Abfallgebühren im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent gestiegen.
Große Unterschiede zwischen Kommunen
Für die Berechnung ist die Studie von einem Vier-Personen-Musterhaushalt ausgegangen, der seine 120-Liter-Biotonne und seine 120-Liter-Restmülltonne alle 14 Tage leeren lässt. Die großen Unterschiede zwischen den Kommunen liegen in erster Linie in der Art der Müllentsorgung begründet. Die Verbrennung etwa ist teurer als die Einlagerung auf einer Deponie. Der Spitzenreiter Münster bietet unterdessen ein kostspieliges Mülltrennungs- und Recycling-System an.
Dorstener Musterhaushalt zahlt 574 Euro für Abwasser
Für die Abwassergebühren mussten die NRW-Bürger in 2020 im Durchschnitt 726 Euro bezahlen. Auch hier wurde der oben beschriebene Musterhaushalt mit einem Frischwasserverbrauch von 200 Kubikmetern und einer ebenso großen Menge an Schmutzwasser zugrunde gelegt. Hinter den teuersten Kommunen Waldbröl (Oberbergischer Kreis), Monschau (Städteregion Aachen) und Much (Rhein-Sieg-Kreis) mit jeweils über 1200 Euro Abwasserkosten pro Jahr, schnitt Dorsten mit einer Gebühr von 574 Euro relativ günstig ab. Die Preisunterschiede hier sind nicht zuletzt in den Kosten für die Kanalisation begründet. Die sind bei bergig und abseits gelegenen Kommunen höher.