Das ehemalige Mutter-Kind-Haus im Marienviertel soll eine Flüchtlingsunterkunft werden. Die Stadt Dorsten hat das Gebäude An der Molkerei 24-28 aufgekauft und will es nun für bis zu 50 Personen umbauen. Bei einer Anwohnerversammlung am Freitag wurden die Anwohner offiziell informiert. Schon zuvor hatte es im Stadtteil lebhafte Diskussionen gegeben.
Die Stadt Dorsten hat das Mehrfamilienhaus An der Molkerei 24-28 erworben, nachdem das zuvor dort betriebene Mutter-Kind-Haus aufgegeben wurde. Die Absicht besteht nun darin, das Gebäude in eine Unterkunft für geflüchtete Menschen umzufunktionieren. Dabei liege das Hauptaugenmerk auf der Unterbringung von Familien.
Dieses Objekt wurde der Stadt von der vorherigen Eigentümerin angeboten. Zuvor hatte sie erfolglos versucht, einen Nachfolger für den Betrieb des Mutter-Kind-Hauses zu finden.
Stadt: „Für Familien gut geeignet“
„Das Gebäude ist aufgrund seiner bisherigen Nutzung und der Raumaufteilung mit den vorhandenen Sanitärbereichen für die Unterbringung von Personen ausgelegt und daher sehr gut geeignet“, hieß es in der offiziellen Stellungnahme der Stadt Dorsten. „Da das Objekt über einen eingezäunten und sichtgeschützten Spielbereich im Außengelände verfügt, können hier insbesondere Familien eine gute Unterkunft finden.“ Bevor die neuen Bewohner einziehen können, seien allerdings noch Umbauten erforderlich.
Flüchtlingsunterkunft für maximal 50 Personen
Die Zielsetzung bestehe darin, bis zu zwölf Wohneinheiten zu schaffen, die Platz für maximal 50 Personen bieten. In der Regel werde die tatsächliche Belegungszahl jedoch unter 50 Personen liegen, hieß es.
Die Raumaufteilung bietet zugleich die Option, zentrale Ansprechpartner der Verwaltung und der Betreuungsdienste, etwa die Flüchtlingsbetreuung und ehrenamtliche Integrationslotsen, direkt vor Ort mit Begegnungsräumen und Besprechungszimmern zu versorgen. Eventuell können auch Sprachkurse direkt vor Ort angeboten werden.
Diskussionen in der Nachbarschaft
Die unmittelbaren Anwohner wurden in einer Versammlung am Freitag über die Pläne der Stadt informiert. In der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde Dorsten in der Straße An der Molkerei fand der Informationsabend statt. Lediglich Anwohner waren zugelassen. Die Polizei sicherte die Veranstaltung ab. Die Presse hatte keinen Zutritt.
Schon im Vorfeld des eine Woche zuvor angekündigten Informationsabends war die Neuigkeit im Stadtteil Bestandteil lebhafter Diskussionen gewesen. Dabei habe es auch viele kritische Stimmen und Sorgen gegeben, berichteten Anwohner. In den kommenden Wochen wird es wohl noch einige Mühen kosten, die Bedenken der Nachbarschaft zu zerstreuen.