Nicht nur zu Silvester und nicht nur in Berlin haben Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste zunehmend mit Respektlosigkeiten und Beleidigungen zu kämpfen. Die Polizeipräsidentin bezieht nun Stellung.
In der Silvesternacht ging es nicht nur in Berlin hoch her. Auch im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Recklinghausen kam es zu Gewalt gegen Einsatzkräfte. So wurden Polizisten etwa in Bottrop mit Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen. Die Polizisten konnten dabei den Würfen ausweichen und blieben unverletzt. Die Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen bezieht dazu klar Stellung. „Auch wenn sich viele Bürgerinnen und Bürger an Silvester vorsichtig und umsichtig verhalten haben, verurteile ich Angriffe auf unsere Polizistinnen und Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungsdienste“, sagt sie.
Alkohol und Feuerwerk sind gefährliche Mischung
An Silvesterabenden kommen neben Aggressionen durch alkoholisierte Menschen auch noch die zusätzlichen Gefahren durch den Einsatz von Feuerwerk hinzu. Auch in diesem Jahr waren in der Silvesternacht für Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte die Einsatzzahlen deutlich höher als an normalen Wochenenden. Neben Unglücksfällen sind auch Einsatzanlässe wie fahrlässige oder sogar vorsätzliche Verletzungen, Streitigkeiten und andere Straftatbestände aufzunehmen und zu bearbeiten.
Um Menschen zu schützen, sind die Einsatzkräfte auf den Straßen unterwegs. „Während andere gefeiert haben, waren die Polizistinnen und Polizisten und Rettungskräfte für der Bürgerinnen und Bürger auf den Straßen unterwegs. Tätliche Angriffe und Beleidigungen sind da nicht hinzunehmen“, sagt die Polizeikräfte. Aber nicht nur an Silvester hatten Einsatz- und Rettungskräfte mit aggressiven und beleidigenden Menschen zu tun. Gewalt gegen Einsatzkräfte ist zunehmend ein Problem.

Über 500 Polizisten Opfer einer Attacke
Die Zahl der Angriffe auf Vollstreckungsbeamte ist in den letzten Jahren auf einem zu hohem Niveau. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 522 Polizeikräfte im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen Opfer eines Widerstandes oder tätlichen Angriffs. Darüber hinaus gibt es jedoch noch weitere Delikte gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte. Darunter fallen neben Widerstandsdelikten zum Beispiel Bedrohung, Körperverletzung oder Beleidigung. Insgesamt wurden 587 Polizistinnen und Polizisten im Jahr 2021 Opfer einer Straftat.
Beunruhigende Entwicklung
„Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste haben wieder zunehmend mit Respektlosigkeiten und Beleidigungen zu kämpfen und setzen bei ihrer Arbeit ihre eigene Gesundheit aufs Spiel“ fasst Zurhausen zusammen. Nach zuletzt rückläufigen Zahlen der tätlichen Angriffe auf die Staatsgewalt und Widerständen zeichnet sich jetzt ein erneuter Anstieg ab. „Diese Entwicklung ist beunruhigend und es muss weiter mit konsequenter Strafverfolgung dafür gesorgt werden, dass die Tatverdächtigen zur Rechenschaft gezogen werden.“
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen stellt klar: „Ich stelle in Fällen von Gewalt gegen meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich Strafanträge als Behördenleiterin, um die Bedeutung der Strafverfolgung zu unterstreichen.“