Für den TC Deuten beginnt ab Mitte März eine neue Zeitrechnung in der 43-jährigen Vereinsgeschichte. Wenn alles nach Zeitplan läuft, kann der Club nicht nur rund um den 15. März schon in die Freiluftsaison starten, sondern als erster Verein in Dorsten ganzjährig Freilufttennis unter Flutlicht anbieten.
Die Entscheidung des TC Deuten kommt nicht aus heiterem Himmel. Der Trend in Tennis-Deutschland geht seit Jahren Richtung ganzjährige Nutzung der Außenanlage. Die Pandemie hat das Interesse der Vereine nochmal verstärkt. Während Corona waren viele Tennishallen geschlossen. Dabei wurde klar, dass die meisten Mitglieder auch in der kälteren Jahreszeit Tennis an der frischen Luft spielen würden.
Auch die durch die Energiekrise deutlich gestiegenen Hallenpreise sorgen bei Anbietern von ganzjährig bespielbaren Außenplätzen schon jetzt für rappelvolle Auftragsbücher bis ins Jahr 2025. Zum Ende des aktuellen Jahres wird es alleine im Westfälischen Tennisverband (WTV) bereits über 100 Ganzjahresplätze bei den Clubs geben. Turniere oder Mannschaftswettkämpfe im Winter auf Außenanlagen sind in Deutschlands Nachbarländern schon längst Normalität. Nun werden sie auch im Deutschen Tennis Bund (DTB) und seinen Landesverbänden intensiv diskutiert und vorangetrieben.

Hohe Investitionskosten waren zu stemmen
„Wir haben uns sehr lange mit diesem Thema beschäftigt, denn die Investitionskosten von knapp 60.000 Euro sind für uns als Dorfclub eine enorm hohe Summe“, sagt der 1. Vorsitzende Jan-Henning Janowitz. Doch nach Abwägung aller Aspekte ist Deutens Vorstand überzeugt davon, dass der Weg Richtung Ganzjahrestennis an der Birkenallee nicht nur zukunftsweisend sondern auch zukunftssichernd ist.
Ganzjahresplätze sind auch in Nachbarländern beliebt
„Überall in Europa spielen die Clubs wie selbstverständlich auch im Winter weiter draußen. Man zieht sich wärmer an und schaltet am Nachmittag das Flutlicht ein. Eine kurze Fahrt von Dorsten über die Grenze bei Oeding nach Winterswijk genügt, um sich die Zukunft des Tennissports anzuschauen. Deutschland hat durch seine hohe Anzahl an Tennishallen die internationale Entwicklung komplett verschlafen. Nun schließen aber überall immer mehr Tennishallen, weil sie sich durch den hohen Bedarf an fossilen Energien nicht mehr wirtschaftlich betreiben lassen“, so Janowitz.
Anlage soll umweltfreundlich sein
Für den jungen Deutener Vorstand stand auch das Thema Nachhaltigkeit ganz oben. Der neue Ganzjahresplatz der Firma Sportas stellt die mittlerweile 4. Generation der Plätze dar. Er wird in Deuten als Eco-Variante mit umweltfreundlichen Materialien wie Kork eingebaut. Das moderne LED-Flutlicht, das auch für Mannschaftsspiele und Turniere zugelassen ist und den Platz optimal ausleuchtet, verbraucht pro Stunde nur 1,5 Kilowattstunden. Das sind circa 50 Cent. Ein sehr wichtiges Argument lieferte dem TC Deuten zudem Kinderärztin Dr. Gabi Bennemann. Sie empfiehlt ausdrücklich auch im Winter bei kälterer Witterung mehr Freiluft-Sport für Kinder, um die Abwehrkräfte zu stärken.
„Der ganze Verein freut sich riesig auf neuen Möglichkeiten. Außerdem kann jedes Mitglied des TC Deuten durch den Wegfall der Hallen-Abos in den Wintermonaten viel Geld sparen, gleichzeitig die Umwelt schonen und etwas für die Gesundheit tun“, so Janowitz.