Der März 2025 war einer der trockensten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – und das nach einem bereits ungewöhnlich niederschlagsarmen Februar. Dies zeigt die aktuelle Niederschlagsbilanz der Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV). Besonders drastisch fiel die Trockenheit im Einzugsgebiet der Emscher und Lippe aus, wo die gemessenen Werte weit unter dem langjährigen Durchschnitt lagen.
Im Bereich der Emschergenossenschaft betrug das Gebietsmittel der Niederschläge lediglich 10,2 mm. Zum Vergleich: Der langjährige Mittelwert für März liegt bei 56 mm, womit der vergangene Monat um 46 mm unter dem Durchschnitt blieb. Lediglich die Märzmonate der Jahre 1993 (7,0 mm) und 2014 (9,5 mm) waren noch trockener. Die Niederschlagssummen einzelner Messstationen im Emscher-Gebiet schwankten dabei stark: Die Station Pumpwerk Duisburg-Hülsermanngraben registrierte nur 2,7 mm, während an der Station Bochum-Wattenscheid mit 18,2 mm der Höchstwert gemessen wurde.
Lippe-Gebiet ebenfalls stark betroffen
Noch extremer zeigte sich die Trockenheit im Gebiet des Lippeverbandes. Mit 11,0 mm Niederschlag war der März 2025 hier gleichauf mit dem März 1996 der zweittrockenste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das langjährige Mittel liegt mit 53 mm um 42 mm höher. Noch trockener war nur der März 1993 mit 9,0 mm. Auch hier gab es deutliche Unterschiede bei den Messstationen. Während an der Kläranlage Haltern nur 3,0 mm Niederschlag gemessen wurden, lag der Höchstwert bei der Kläranlage Soest mit 22,5 mm.
Mehrere niederschlagsfreie Perioden
Besonders auffällig war die ungleichmäßige Verteilung der wenigen Niederschläge: Nur an elf von 31 Tagen wurde in den Verbandsgebieten überhaupt Regen registriert. Das erste Monatsdrittel bis zum 11. März blieb vollständig niederschlagsfrei. Später folgte eine weitere Trockenphase vom 17. bis zum 21. März, in der erneut kein Regen fiel.
Wasserwirtschaftliche Bedeutung
Die extreme Trockenheit hat erhebliche Auswirkungen auf die Wasserversorgung und die Umwelt in der Region. Die EGLV-Verbände sind als öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen für den Hochwasserschutz, die Abwasserentsorgung und die Unterhaltung der Gewässer zuständig. Mit rund 1.800 Beschäftigten betreiben sie unter anderem 59 Kläranlagen, 546 Pumpwerke und verwalten ein Netz von 1.533 Kilometern Abwasserkanälen. Die aktuelle Trockenperiode stellt für sie eine besondere Herausforderung dar.