Für Matilda Schwieren beginnt in wenigen Wochen ein ganz besonderes Kapitel: Die 16-Jährige aus Rhade packt ihre Koffer für ein Austauschjahr in Peru – und lässt dabei nicht nur ihre Familie, sondern auch ihre Katze und ein Stück Heimat zurück. Möglich macht das der internationale Schüleraustausch des Rotary Clubs, der jährlich Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren in über 100 Länder vermittelt.
Eigentlich standen bei der Zehntklässlerin des St. Ursula Gymnasiums in Dorsten lange eher die USA oder Australien auf der Wunschliste. „Südamerika war gar nicht auf meinem Radar“, erzählt Matilda. Doch dann berichtete ihre Freundin Lilly begeistert von ihrem eigenen Austauschjahr in Argentinien – und der Funke sprang über. Dass es nun Peru geworden ist, kam für ihre Familie überraschend. „Meine Eltern unterstützen mich, auch wenn sie im ersten Moment mit der Wahl nicht gerechnet haben“, sagt Matilda. Ihre Großmutter war sogar so neugierig, dass sie sofort mit eigenen Recherchen über Land und Leute begann.
Rotary Club Dorsten organisiert den Austausch
Matilda ist eine von vielen Jugendlichen, die ein ganzes Schuljahr im Ausland verbringen. Im Rahmen des langfristigen Rotary-Austausches wird sie in Peru zur Schule gehen und bei drei verschiedenen Gastfamilien leben. Gerade die erste Zeit wird eine Herausforderung: Ein halbes Jahr lang sind Besuche von oder zur eigenen Familie nicht erlaubt. Weihnachten wird sie zum ersten Mal ohne ihre Eltern verbringen – eine Vorstellung, die Respekt abverlangt, aber auch Vorfreude weckt.

Persönliche Challenge für Matilda
Die motivierte Schülerin sieht den Austausch als persönliche Chance: „Ich will meine Schüchternheit überwinden und mich weiterentwickeln. Wenn eine Herausforderung kommt, möchte ich nicht zurückweichen.“ Die Vorbereitungen laufen bereits: Spanisch lernt sie online, außerdem tauscht sie sich mit anderen angehenden Austauschschülern aus. „Ich freue mich sehr auf die Begegnungen mit Menschen aus Peru und auf den Austausch mit Jugendlichen aus aller Welt“, sagt sie.

In ihrer Freizeit geht Matilda gerne schwimmen und engagiert sich ehrenamtlich in einem Katzengnadenhof in Haltern. Kein Wunder also, dass sie ihre eigene Katze besonders vermissen wird. Wenn sie nur drei Dinge mitnehmen dürfte, wären es ihre Kamera, ein Kuscheltier und ein Erinnerungsalbum von zu Hause. Später würde sie gerne Biologie, Tiermedizin oder Meeresbiologie studieren.
Auch kulinarisch ist Matilda offen für Neues – selbst vor Meerschweinchen, einer in Peru beliebten Spezialität, schreckt sie nicht zurück. Und natürlich will sie möglichst viel vom Land sehen: „Der Rotary Club organisiert Touren für die Austauschschüler, auf die freue ich mich besonders.“
Die Reiselust liegt ihr im Blut – die Familie Schwieren ist gerne unterwegs, auch wenn Südamerika bisher ein weißer Fleck auf der Landkarte war. Bald wird Matilda dort ein Jahr leben, lernen und wachsen. Und mit Sicherheit mit vielen spannenden Geschichten zurückkehren.