Geisterhaus Habiflex steht in vollem „Grün“
Der „Zahn der Zeit“ nagt immer mehr an dem einst so hochgejubelten Wunderhaus „Habiflex“ in Wulfen-Barkenberg.
Alles, was jetzt nur noch schön an der Ruine ist, sind die wild wuchernden Grünpflanzen, oder besser auch als „Unkraut“ bekannt.
Freizügiger Durchblick
Das Habiflex Haus in Wulfen-Barkenberg stand in den 70-ziger Jahren für ein tolles Wohnkonzept und eine zukunftsweisende Idee. 1975 berichtete sogar „Der Spiegel“ darüber und kam regelrecht in seiner Beschreibung über das „Habiflex Haus“ ins Schwärmen. Ein Haus, wo draußen gewohnt werden kann mit freizügigen Durchblick, gleich wie bei unseren Nachbarn in den Niederlanden.
Bauphysikalisch ist alles schiefgegangen

Allerdings hielt das Haus mit seinen freischwebenden Wänden nicht das, was es von außen aus versprach, denn bauphysikalisch ist alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte. Undichte Wände waren nur eins der vielen Baumängel. Das Aus kam dann 2008 und nach 35 Jahren problembehafteter Nutzung wurde der Bau schließlich ganz aufgegeben. Ab diesem Zeitpunkt steht das sogenannte „Wunderhaus“ bis heute leer.
Hauseigentümer nicht auffindbar
Da der Hauseigentümer nicht auffindbar und angeblich pleite war, konnte es auch nicht abgerissen werden.
Im Laufe der Jahre verkam das sogenannte Experimentenhaus der Architekten Richard Gottlob und Horst Klement aus Gelsenkirchen immer mehr. Es wurde ein Tummelplatz für Jugendliche und Stadtstreicher und rief mehrfach die Polizei auf den Plan.
Der letzte theoretische Kaufpreis einer Wiesbadener Firma betrug für diesen Wohnkomplex 1 Euro.
Im Jahre 2010 wurde dann das Habiflex zur Gefahrenabwehr von der Stadt Dorsten komplett zugemauert. Petra Bosse