Der Dorstener Jahnsportplatz kämpft seit der Öffnung nach dem Corona-Lockdown gegen massive Verschmutzungen und Zerstörung an. Stadt Dorsten zieht nun Konsequenzen: Fußweg über Vereinsgelände zwischen Am Jahnplatz und in der Miere wird geschlossen.
„Es reicht“, sagt Sven Bartmann (Vorstandsmitglied vom FC Rot-Weiß Dorsten). Eigentlich gilt der Jahnsportplatz des FC RW Dorsten, der tagtäglich neben dem Vereinsbetrieb auch Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zum Fußballspielen bietet, als öffentliche Sportanlage. „Und das sei gut so“, fügt Bartmann hinzu. Darüber hinaus können Erwachsene die Bahn täglich für ihre Joggingroute benutzen. Eigentlich.

Das Maß ist voll, die Geduld am Ende
Denn mittlerweile sei das Maß voll, weil nach der Öffnung seit dem Corona-Lockdown die Nutzung des Sportplatzes höchstwahrscheinlich von einigen Menschen deutlich missverstanden werde. Im Klartext bedeute das: Der Verein muss dauerhaft massiv gegen Verschmutzungen, Scherben und Vandalismus ankämpfen, sodass die Ehrenamtlichen alles nicht mehr in den Griff bekommen.
Mittlerweile habe das alles an Dimensionen so zugenommen, dass die anstehenden Pflegearbeiten aufgrund des Verschmutzungs- und Zerstörungsgrades behindert werden oder zeitlich im Rahmen des Ehrenamts nicht mehr möglich seien, so Bartmann.
Partytreffs von Jugendlichen
Dazu gehören auch die andauernden Partytreffs von Jugendgruppen auf dem Sportplatz. Diese würden bestenfalls in Müllbergen und Scherbenhaufen durch zerstörte Alkoholflaschen enden. „Mehrmals müssen wir Sitzgelegenheiten und Mülleimer aufgrund von Beschädigungen reparieren oder der Entsorgung zuführen. Dabei sind die Hinterlassenschaften von Mageninhalten noch nicht berücksichtigt“, fügt verärgert Bartmann hinzu.

Kneipenersatz und Gassi-Runde für Vierbeiner
Damit nicht genug, denn tagtäglich ist der Sportplatz tagsüber Treffpunkt für Menschen, die ungeniert hier ihren Alkoholkonsum befriedigend und die Anlage als Kneipenersatz nutzen. Fehlen würden auch die Hundehalter nicht, die zwar keinen Alkohol konsumieren, dafür aber ganz entspannt mit ihrem lieben Vierbeiner ihre tägliche Gassie-Runde über die Laufbahn drehen, um dann den „besten Freund des Menschen“ auf dem Rasenplatz und die angrenzende Grünfläche ihr großes Geschäft machen lassen.

Einbruch und Vandalismus
Der Tropfen, der das Fass allerdings nun zum Überlaufen gebracht habe und der den Vereinsvorstand in den letzten Status der handlungsfähigen Ohnmacht geworfen habe sei die Tatsache, wie Bartmann gesteht, dass in der Nacht vom 21.07. (Donnerstag) auf den 22.07. brachial in das Vereinsheim eingebrochen wurde. Nicht nur, dass dabei Unbekannte sich reichlich mit Diebesgut eingedeckt haben, sondern auch die Behebung der Sachschäden an den entstandenen Einrichtungen sei nun eine weitere Aufgabe, welches das Ehrenamt zu stemmen habe.
Für Bartmann stehe fest: „Sollte die Öffentlichkeit weiterhin in solchem Maß die Arbeit und das Angebot eines Vereins mit Füßen treten, muss man sich nicht wundern, wenn das Ehrenamt durch die Belastung von der Ohnmacht in die Auflösungserscheinung schwindet“.

Stadt zieht Konsequenzen
Und auch die Stadt Dorsten zieht nun ihre Konsequenzen. In Abstimmung mit dem Vorstand des FC Rot Weiß Dorsten wird die Stadt den über das Vereinsgelände führenden Verbindungsweg zwischen den Straßen Am Jahnplatz und in der Miere für die Öffentlichkeit schließen. Der Vorstand hatte der Stadtverwaltung am Montag sehr drastisch geschildert, welche Begleiterscheinungen die öffentliche Zugänglichkeit in den letzten Monaten mit sich gebracht hat. Das mache nun diese Maßnahme laut Verwaltung unumgänglich.
Weg entlang der Kirchhellener Allee
Dieser Weg, der nun geschlossen wird, war bislang ein Komfort-Angebot im Quartier. Er sei allerdings nicht gewidmet und damit nicht zwingend offen zu halten. Der Weg entlang der Kirchhellener Allee bietet eine nur unwesentlich längere Alternative und ist damit zumutbar.
Grundsätzlich wollen Verein und Stadt, dass der Jahnsportplatz öffentlich zugänglich bleibt, damit neben dem Vereinsbetrieb hier Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, Fußball zu spielen, und Erwachsene beispielsweise ihrer Joggingroutine nachgehen können. Wie dies funktionieren kann, wird nun in Ruhe beraten.