Glosse von Anke: Der Alltag ist schon ernst genug. Deswegen serviert die Dorstenerin Anke Klapsing-Reich zum Wochenende eine Portion Heiterkeit.
Vergnügliche Episoden aus dem Berufs- und Familienleben. Denn mit einem Lächeln geht gleich alles leichter.
Gassi gehen
Mit einem Hund an der Leine erlebt man unsere Stadt aus einem völlig neuen Blickwinkel. Diese Erfahrung machte ich am letzten Wochenende, als mein Sohn mit seinem Rauhaardackel Asterix zu Besuch war, und ich mit meinem vierpfotigen „Fell-Enkel“ in meinem Viertel Gassi ging. Hatte ich das brav abgelegte, noch darmwarme Häufchen im Tütchen, schweifte mein Blick – nach einem nahegelegenen Mülleimer suchend – rastlos umher. Ich konnte aber mit großer Erleichterung feststellen, dass mein Wohnviertel mit diesen Entsorgungsbehältnissen zufriedenstellend ausgestattet ist. Darüber hatte ich mir bislang noch niemals Gedanken gemacht.
Ich heiße Dörte
Auch die Gepflogenheiten der Kontaktaufnahme anderer Hundehalter_innen waren mir bislang fremd. So begegnete uns eine ältere Dame mit einem hüftlahmen Mischling an der Leine. „Ah, ein neues Gesicht im Viertel“, schaute sie in leicht gebückter Haltung Asterix freundlich in die Augen, „ich heiße Dörte“, nickte sie ihm aufmunternd zu, „und wie heißt Du?“ Leicht irritiert blickte ich von Hund zu Mensch, von Mensch zu Hund. Wollte sie jetzt meinen Namen oder den meines Hundes wissen.
Ich entschied mich für letzte Variante, und da Asterix keine Anstalten machte, zu antworten, musste ich das ja wohl übernehmen: „Ich bin der Asterix und zu Besuch in Dorsten.“ Mit dieser Auskunft waren Frauchen und Dörte offensichtlich zufrieden. Die beiden Hunde beschnupperten sich noch kurz, dann zog jeder wieder seiner Wege – ich mit einem wohlgefälligen Grinsen im Gesicht: Hab ja gar nicht gewusst, dass ich so toll „hündisch“ reden kann.