Auch die Dorstener Grünen stehen hinter den Menschen in Altendorf-Ulfkotte, die den Bau des Amprion-Konverters auf einer unbebauten Wiese ablehnen. Dazu haben sie noch einmal Kontakt zu Wirtschaftsminister Robert Habeck aufgenommen. In der Debatte wünschen sie aber mehr Sachlichkeit von Seiten des Bürgermeisters.
„Wir sind realistisch und wissen, dass die Chancen, den Standort in Altendorf-Ulfkotte zu verhindern, gering sind. Doch wir haben uns in den letzten Monaten immer wieder deutlich und aus unserer Sicht mit guten sachlichen Argumenten für den Kraftwerk-Standort in Gelsenkirchen-Scholven ausgesprochen“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Thorsten Huxel. „Unsere Argumente – keine weitere Flächenversiegelung und keine Beeinträchtigung der Menschen in Altendorf-Ulfkotte – haben wir in dieser Woche auch noch einmal in Schreiben gegenüber Mona Neubaur und Dr. Robert Habeck deutlich gemacht.“ Den Menschen in Altendorf-Ulfkotte sicherten die Grünen „unsere uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung“ zu.
Kritik am Bürgermeister
Während die Grünen mit Bürgermeister Tobias Stockhoff bei der Ablehnung des Amprion-Konverters in Dorfnähe übereinstimmen, äußern sie aber auch Kritik an der Form. So seien einige Aussagen des Bürgermeisters nach dem Gespräch mit dem Wirtschaftsministerium grundlos überspitzt gewesen.
„Bürgermeister Tobias Stockhoff tut so, als es sei allgegenwärtig, dass sich die Politik in die Entscheidungen von Unternehmen einmischt. Dabei ist es gerade die CDU, die immer wieder Unternehmen gewähren lässt – auch bei der Flächenversiegelung“, so Ortsverbandssprecherin Kinga Krupa. „Für die politische Stimmungsmache dreht der Bürgermeister Regelfall und Ausnahme um. Würde sich der Bundeswirtschaftsminister hier bei Amprion und Uniper in deren Entscheidungen einmischen – was wir als Grüne in Dorsten in diesem Fall begrüßen würden -, so wäre es eine absolute Ausnahme.“
Was der Vorgang rund um Amprion nun mit dem angeblichen „Durchsetzen der Energiewende mit der Brechstange und gegen jede Logik“ zu tun hat, sei für die Grünen in Dorsten im Übrigen nicht nachvollziehbar. „Auch hier nutzt der Bürgermeister noch einmal die Amprion-Entscheidung für billige politische Stimmungsmache – unnötig, hat er doch in der Sache ausreichend gute Argumente auf seiner Seite“, heißt es von den Grünen.