Jahrzehntelang war meist von den Vätern des Grundgesetzes die Rede. Dass vom Herbst 1948 bis Mai 1949 neben 61 Männern auch vier Frauen maßgeblichen Anteil an der Ausarbeitung des zentralen Rechtsdokuments der Bundesrepublik Deutschland hatten, ist lange Zeit untergegangen. Von ihren Namen ganz zu schweigen.
29 Schülerinnen und Schüler einer 9. Klasse der Montessori Schule Dorsten wollen anlässlich der Woche des Grundgesetzes an diese Frauen bzw. Mütter des Grundgesetzes erinnern.
- 9. Klasse der Montessori Schule Dorsten stellt Exponate aus
- Verschmelzung von Kunst, Politik und Geschichte
- THW stellt Räumlichkeiten zur Verfügung
- Bürgermeister Tobias Stockhoff ist begeistert
- Nächste Station: Altes Rathaus Dorsten

Interdisziplinäres Projekt
Gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer Manuel Hano haben die Jugendlichen vier aufmerksamkeitsstarke Erinnerungstafeln geschaffen. Mit einer Größe von jeweils 180 x 180 cm erinnern sie an Helene Wessel (Zentrumspartei), Helene Weber (CDU), Elisabeth Selbert (SPD) und Friederike „Frieda“ Nadig (SPD). Seit Beginn des Schuljahres haben die Jugendlichen in zahlreichen Projektstunden und im Kunstunterricht an den Werken gearbeitet.
Unter Einbeziehung der Fächer Politik und Geschichte und mit Blick auf die Bundestagswahl war es ein sehr politischer September in der Montessori Schule. Zwischen 10:00 und 13:00 Uhr wurden die Exponate am 25. September an der Lippestraße in Dorsten präsentiert. Das THW hat dort seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Wer an diesem Tag keine Gelegenheit hatte, sich die Werke anzusehen, kann das am 30.9. oder 1.10. zwischen 10:00 und 13:00 Uhr nachholen.

Sofort für das Projekt begeistert
Die Schülerinnen und Schüler der Montessori Schule, die 2020 das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhalten hat, waren sofort davon begeistert, sich mit einem eigenen Projekt an der Woche des Grundgesetzes zu beteiligen. Da aktuell das Thema „Gleichberechtigung“ behandelt wird, lag es nahe, sich mit den Wegbereiterinnen des Grundgesetzes zu befassen.
Wie es nach der Ausstellung weitergeht, weiß Manuel Hano: „Eine Nachbereitung des Projekts in der Schule ist geplant und natürlich wird auch die Bundestagswahl im Nachgang reflektiert.“ Allerdings: Die Werke sollen der Öffentlichkeit auch nach dem 1. Oktober erhalten bleiben. Dafür setzt sich Bürgermeister Tobias Stockhoff ein. Geplant ist, dass die Bilder „auf Tour“ gehen. Die erste Station im Anschluss an die Woche des Grundgesetzes ist das Alte Rathaus in Dorsten.