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Mittwoch, Oktober 16, 2024
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“Create your Future”: Wenn ich groß bin, werde ich…

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Arbeiten Sie eigentlich in Ihrem Traumberuf? Und was wollten Sie werden, als Sie noch jung waren? Dorstener Schüler haben sich mit dieser Frage intensiv beschäftigt und für die Aktion “Create your Future” kleine Kunstwerke erstellt. Als Belohnung gab es für 14 junge Menschen ein ganz spezielles Fotoshooting.

Der Stolz ist Sophie Gromann nicht nur auf ihrem Foto ins Gesicht geschrieben. Die 19-Jährige hat gerade ihre letzten Abiprüfungen am Gymnasium Petrinum hinter sich und einen ganz klaren Berufswunsch. “Ich will Pilotin werden”, sagt die junge Dorstenerin. Als Leistungssportlerin im Wasserball verbringt sie im Jahr viele Stunden im Flieger, um zu Turnieren zu reisen. “Jetzt würde ich gerne ins Cockpit wechseln”, verrät sie gut gelaunt.

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Einmal Probe sitzen durfte Sophie Gromann schon, und zwar in einer echten 737. Möglich wurde das durch ein ungewöhnliches Projekt der Jugendberufshilfe Dorsten. “Ich wollte Jugendliche gerne sichtbar machen”, erzählt Martina Lissner. Die Beauftragte für die Jugendberufshilfe hatte die Idee zu dem Projekt “Create your Future”. Es habe sie immer geärgert, wenn man Jugendlichen sagen würde, dass sie etwas sowieso nicht schaffen würden. “Ich hingegen sehe bei jungen Menschen immer zuerst das Potential, wie bei einem ungeschliffenen Diamanten”, so Lissner. “Daher gebe ich Euch den Rat: Gebt Eure Träume nicht auf. Bleibt dran”, rät sie den Jugendlichen.

In einer Ausstellung wurden Kunstwerke und Porträts vorgestellt. Foto: Borgwardt

Kunstwerke stehen symbolisch für die Traumberufe

Dass die jungen Menschen bereit sind, sich für ihre Traumberufe schon jetzt zu engagieren, haben sie während des Wettbewerbes bewiesen. Mit viel Ideenreichtum und künstlerischer Hingabe bastelten, modellierten oder malten sie kleine Kunstwerke, die symbolisch für ihren künftigen Beruf stehen sollen. “Da waren ganz bemerkenswerte Einsendungen dabei”, erklärt Martina Lissner. “So hat etwa eine Jugendliche die Innereien einer Ratte in einem Schuhkarton nachgebildet.” Auch technisches Geschick wurde bewiesen, wenn manche Kunstwerke etwa leuchten oder blinken.

“HerausForderung” und Volksbank machten Ausstellung möglich

Unterstützung bei der Gestaltung erhielten die Schüler vom Verein “HerausForderung e.V.” aus Dorsten und ihrer 2. Vorsitzenden Dr. Stefanie Marzian. Der Verein hatte zudem in engagierter ehrenamtlicher Arbeit das Konzept für die Ausstellung erstellt und diese von der ersten Idee bis zur Eröffnung verwirklicht. Das wäre in dieser Form ohne einen großzügigen Sponsor nicht möglich gewesen. “Bei den Kosten für Druck der Bilder, für die Staffeleien und bei der Gestaltung der Eröffnung hat uns die Vereinte Volksbank unterstützt”, erklärt Dr. Stefanie Marzian dankbar. Sie freute sich sehr, dass sich “Herausforderung e.V.” als Veranstalter der Ausstellung für dieses wichtige Thema einbringen konnte.

Rund 40 Einsendungen nahmen schließlich an dem Wettbewerb “Create your future” teil, aus denen 17 Kunstwerke ausgewählt wurden. 14 junge Menschen nahmen dann schließlich das Angebot wahr, sich in ihrem Traumberuf fotografieren zu lassen.

Innereien im Schuhkarton

Robyn Löken möchte in die Tiermedizin. Foto: Borgwardt

Die “Innereien im Schuhkarton” stammen von Robyn Löken. Wenn man ihren Berufswunsch kennt, macht die ungewöhnliche Gestaltung Sinn – die 17-jährige Dorstenerin möchte Tierärztin werden. Potentielle Patienten begleiten sie schon ein Leben lang, schließlich besitzt eine Familie neben Hund, Katze und Schildkröte auch noch einige Fische. Robyn Löken möchte jetzt ein gutes Abitur schaffen und danach entweder Tiermedizin studieren oder zunächst eine tiermedizinische Fachausbildung machen.

Faszination Technik

Eher für technische “Innereien” interessiert sich Louis Barduhn. Der 15 Jahre alte Schüler ist von Fortbewegungsmitteln aller Art fasziniert. “Viele sehen nur ein Auto oder einen Zug, aber ich sehe die ganze Technik dahinter”, berichtet er. Später möchte er eine technische Laufbahn als Mechatroniker oder Ingenieur einschlagen, am liebsten im Bereich Schienenfahrzeuge. In der Werkstatt von Mercedes Köpper hat ihn die Fotografin Friederike Fründ schon einmal als tüchtigen Mechatroniker porträtiert.

Louis Barduhn mit Fotografin Friederike Fründ. Foto: Borgwardt

Friederike Fründ fotografierte die Träume

Friederike Fründ ist eigentlich hauptamtlich bei der Landesinitiative “Kein Abschluss ohne Anschluss” in Recklinghausen (KAoA) beschäftigt. Diese begleitet Jugendliche beim Übergang von der Schule in die Ausbildung oder das Studium. Da Fründ aber eine ebenso begeisterte wie begabte Fotografin ist, “wurde ich gleich für diese Aufgabe verhaftet”, erzählt sie schmunzelnd. “Das war auch für mich eine spannende und herausfordernde Aufgabe, da ich eigentlich aus der Menschen- und Tierfotografie stamme. Berufsbilder fotografisch umzusetzen, war aber neu für mich”, so Fründ, die unter www.photosie.com eine eigene Webseite betreibt.

Auch Martina Lissner hatte sich dazu so ihre Gedanken gemacht. “Können wir das überhaupt alles umsetzen? Hoffentlich sagt niemand, er möchte gerne Bundeskanzler werden”, lacht sie. Doch dann hätte sich alles wunderbar regeln lassen. Sogar das passende Flugzeug für die angehende Pilotin fand sich schließlich, und zwar am Flughafen Weeze. “Der Flugkapitän hatte gerade einen langen Tag und einen Flug aus Ibiza hinter sich, aber hat sich dennoch noch über eine Stunde Zeit für uns genommen”, erinnert sich Martina Lissner. Die hat die Fotografin Friederike Fründ dann auch gut genutzt. “Man glaubt ja gar nicht, wie klein so ein Cockpit ist, wenn man fotografieren muss”, schmunzelt sie.

Sie hat ihre Ausbildung fast fertig: Charis de Haars (r.) vom Salon “Kopfsache” half als Stylistin aus. Foto: Fründ

Kooperationspartner spielten gerne mit

Viele Unternehmen aus Dorsten und der Region haben den Jugendlichen ermöglicht, sich professionell an ihrem Wunsch-Arbeitsplatz fotografieren zu lassen. “Mit dabei waren zum Beispiel Westnetz in Recklinghausen, Ryanair Weeze, Sealife Oberhausen, Polizei Marl, Paul-Spiegel-Berufskolleg, Rechtanwälte KTH & Partner, Mercedes Köpper, Industriekletterer Dortmund, PferdeReha Greb und die Tierarztpraxis Röder, zudem gab es Besuche bei einer Bandprobe und im KKRN”, zählt Martina Lissner auf. “Für uns war das eine ganz wertvolle Aktion”, lobt Ausbildungsleiterin Jill Schlaak von Westnetz. Der Schüler Linus Schenke besuchte den Betrieb für den Fototermin. Dabei war er so interessiert, dass er fast schon seinen Ausbildungsvertrag in der Tasche hat.

Ausbildungsleiterin Jill Schlaak von Westnetz mit einem Kunstwerk von Linus Schenke. Foto: Borgwardt

Und wann wird Sophie Gromann in ihrem Traumberuf abheben? “Die Ausbildung zur Pilotin ist irrsinnig teuer”, erklärt sie. “Um die 140.000 Euro kostet das bei der Lufthansa. Daher werde ich wohl erst einmal BWL studieren”. Aber ihren Traum will sie nicht aufgeben. “Die meisten Piloten starten ihr Training ohnehin erst mit Mitte oder Ende 20. Da habe ich noch etwas Zeit”, sagt Sophie Gromann und lächelt.

Übrigens: Wer sich für die Ausstellung interessiert oder weitere Informationen wünscht, kann gerne mit Martina Lissner unter [email protected] Kontakt aufnehmen.

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