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Donnerstag, März 27, 2025
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Echt Hardt: 500 Jahre alter Brauch, der jung bleibt

Veröffentlicht am

Junggesellinen schälen Kartoffeln fürs Jubiläum

Dorsten. Auf der Hardt feiert der Junggesellen Club Dorsten-Hardt an diesem Wochenende sein großes, traditionelles Fest. Eine Tradition, die 500 Jahre alt ist und doch jung bleibt. Einzige Bedingung: Alle Teilnehmer müssen unverheiratet und unter 30 Jahre alt sein. Wer dann noch keinen passenden Partner gefunden hat, ist raus. Das ist die Regel.

Mit Sprit läuft der Motor besser…
Foto: André Elschenbroich

Pünktlich treten die unverheirateten Damen und Herren am Freitagabend zum Kartoffelschälen im Haus Schult an. Die Kartoffeln aus der Region liegen im Sack. Drumherum stehen Stühle. Junge Damen nehmen darauf Platz. Sie haben ein Handtuch auf die Oberschenkel gelegt, nehmen Messer und Kartoffel zur Hand. Sie setzen das Messer an und schnibbeln die Schale ab, werfen die abgeschälten Kartoffeln in einen Eimer mit Wasser vor ihnen. Solange, bis alle Kartoffeln geschält sind. Die Kartoffeln, die noch Augen haben, werden dann von den Jungs feingeschliffen, bis sie morgen beim großen Wurstessen serviert werden können. Klingt erstmal leicht.

„Jeder Motor braucht Sprit“ Jan Anscheit

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Doch je später der Abend, desto fröhlicher wird auch die Runde. Denn jeder Junggeselle darf den Damen einen Schnaps einschenken und mit jeder von ihnen anstoßen. Jan Anscheit, Vorsitzender des Vereins, möchte die Tradition lebendig halten und hofft, dass sich auch weiterhin viele finden, die mitmachen. Spaß bringt der Brauch jedenfalls mit, sind sich die Junggesellen einig und prosten sich feucht-fröhlich zu. In geselliger Runde geht der Abend schnell vorbei.

Erst Wurstjagen, dann Wurstessen

Morgen geht es weiter: Ab sieben Uhr morgens gehen die Jungs vom Junggesellen Club Dorsten-Hardt von Haus zu Haus, klingeln die Hausherren und Damen aus den Betten und hoffen auf dankbare Gaben: Wurst und Eier. Woher eigentlich bekannt ist, dass das Brauchtum bis zu 500 Jahre in der Geschichte zurückgeht? In der Gahlener Kirche ist es in den Geschichtsbüchern der Hardter Chronik aufgetaucht.

Die Wanne ist voll!
Foto: André Elschenbroich

Jeder ist eingeladen, mitzufeiern

500 Jahre sind Beweis genug dafür, dass sich durch die Tradition schon viele Paare gefunden haben. Wer also noch Single bis 30 ist, findet hier vielleicht sogar den Partner fürs Leben. Ab 19 Uhr treffen die ersten Vereinsmitglieder im Haus Schult, Gahlener Straße 333, ein. Zunächst essen sie fleißig Wurst mit Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff. Danach wird ordentlich mit allen gefeiert, die Lust auf Party haben. Mit acht Euro Eintritt kann jeder mitmachen.

Ein letztes Auge auf die Kartoffeln haben die Jungs.
Foto: André Elschenbroich

Wer morgen mitfeiern und mitbechern möchte, ist herzlich zum Fest der Feste des Clubs eingeladen. Für alle, die schon zu den alten Schachteln gehören: Keine Sorge, der Verein hat vorgesorgt und den Bruderverein Hardt am Limit gegründet. Der ist für alle Alterskategorien offen. Sowohl für ehemalige Kartoffelschäler – als auch die, deren Zeit fürs Kartoffelschälen schon längst abgelaufen ist. 

500 Jahre jagen die Junggesellen von der Hardt schon der Wurst hinterher.
Foto: André Elschenbroich

 

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