Zentrale Unterbringungseinrichtung bietet bis zu 250 Menschen ein sicheres Zuhause
Schon ab Februar sollen die ersten Flüchtlinge in der Zentralen Unterbringungseinrichtung, kurz ZUE, einziehen. Vorab konnten sich Interessierte in der Unterkunft beim Tag der offenen Tür umschauen und sich über die Integrationsarbeit informieren.
Dorsten. Schlicht wirken die Zimmer in der alten Schule des Petrinums an der Bochumer Straße – und doch ist alles da, was gebraucht wird: Schlafräume, ein Sanitätsraum, Badezimmer, eine Küche, eine Kindertagesstätte.
Die Menschen sollen sich sicher und wohl fühlen
„Wir reden nicht von Luxus“, betont Bürgermeister Tobias Stockhoff. Darum geht es auch nicht. Vor allem Eines ist allen wichtig: „Sie sollen sich hier sicher und wohl fühlen“, bringt es Ulrich Tückmantel, Pressesprecher der Bezirksregierung Münster, auf den Punkt.

Foto: André Elschenbroich
Die Bezirksregierung Münster hat das ehemalige Schulgelände für die nächsten fünf Jahre angemietet. Künftig wohnen und leben hier bis zu 250 Menschen. Nicht auf Dauer und höchstens bis zu zwei Jahre, sozusagen ein Zuhause auf Zeit. Wie der Anker eines Schiffes, der im Hafen hält und wieder ablegt.
Fünf Jahre wird die Einrichtung genutzt
Eine wohnliche Haltestelle für Familien und alleinstehende Mütter und Frauen. Familien mit Kindern sollen innerhalb eines halben Jahres in eine eigene Wohnung vermittelt werden.

Foto: André Elschenbroich
Sie alle mussten unter Gefahren ihre Heimat verlassen. Tragen Geschichten im Herzen, die sie wohl nie vergessen werden. Aber hier können sie lernen, mit ihnen zu leben. Wer in die Einrichtung kommt, soll sich nach einer langen Reise in der fremden Heimat willkommen fühlen. Ein stückweit ankommen.
Arbeiter-Samariter-Bund ist vor Ort
Dank vieler Helfer wird ihnen das Leben in einer neuen Umgebung leichter gemacht. Die guten Seelen vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) sind zur Stelle. Darunter Marion Müsgen vom ASB. Sie führt Interessierte durch das Gebäude und beantwortet geduldig alle Fragen. Schon in der Notunterkunft war sie für Flüchtlinge da.

Foto: André Elschenbroich
Und ein bisschen Schule bleibt es wohl: Unterricht und soziale Betreuung stehen auf dem Plan. Es wird Sprachkurse, Sport, Musik und Handarbeitsangebote geben. Ebenso wie eine Koch-AG. Das Klavier wartet schon. Hinzu kommt Hilfe im Alltag: Behördengänge, die wohl auch manch einem Einheimischen Kopfschmerzen bereiten würden. Für interessierte Dorstener wird eine Bürgersprechstunde eingerichtet. In der alten Turnhalle wird gespeist. Ein Caterer beliefert die Unterkunft mit Mittagessen.
Kindertagesstätte für die Kleinsten
In einer liebevoll eingerichteten Kindertagesstätte kümmern sich in der Zeit zwei Erzieherinnen um die Kleinen. Für all das muss Vertrauen geschaffen werden. Die Ehrenamtlichen und Mitarbeiter haben Erfahrung mit Begegnungen und Gesprächen über Sprachen und Kulturen hinweg. Immerhin haben sie schon während der Notunterkunft mit angepackt.

Foto: André Elschenbroich
Das Wachschutzunternehmen Kötter ist immer vor Ort, ebenso wie ASB-Mitarbeiter. Durchbruchsichere Fenster und Zäune um das Gelände bieten einen weiteren Schutz vor möglichen Angriffen von außen.
Dorsten hat nun sechste ZUE im Regierungsbezirk Münster
„Jede Einrichtung hat ihren eigenen Charme“, sagt Yvonne Pape, Leiterin des Dezernats Unterbringung für Flüchtlinge der Bezirksregierung. Nachdem von Dorsten zunächst eine Notunterkunft eingerichtet wurde, lag es schnell nahe, dass sich das Gebäude gut für diesen Zweck eignet. Die Bedingungen sind dank des Umbaus besser als am Anfang. Mit dem Standort in Dorsten kommt die sechste ZUE im Regierungsbezirk Münster hinzu. Zwei Millionen Euro wurden für das Projekt investiert. Nun sind alle Auflagen der Flüchtlingsunterbringung des Landes NRW erfüllt.
Hilfe und Spenden sind erwünscht
Monika Berendsen und Margarethe Matschinsky schauen ebenfalls vorbei. Sie halten die Einrichtung für einen richtigen und wichtigen Schritt in Richtung Zukunft und wollen sich ebenfalls einbringen. So gibt die alte Schule neuen Raum für Dorsten. Es ist ein weiterer Baustein für das, was die engagierten Dorstener auszeichnet: Menschenwürde, Demokratie und Respekt. Ein Signal für einen guten Start, das von Menschen für Menschen lebt.

Foto: André Elschenbroich
Für die Küche werden noch Haushaltsgegenstände gebraucht: Töpfe, Pfannen, Geschirr und Besteck werden durch die neue Küche noch dringend gebraucht. Weitere Spenden und ehrenamtliche Helfer sind willkommen. Kontakt: [email protected]