Schockierende Enthüllungen erschüttern das Schützenwesen! Was viele nicht wissen (oder längst vergessen hatten): Der amtierende Schützenkönig Holger Badde, der am kommenden Wochenende beim großen Wulfener Schützenfest seine Regentschaft beendet, hat eine bewegte Vergangenheit – und die ist alles andere als königlich.
Eine Glosse von Oliver Borgwardt
Gehen wir zurück ins Jahr 1999. Wulfen feiert, die Königswache ist auf Zack, und mittendrin: ein junger Holger Badde, damals noch mit vollem Haupthaar und voller jugendlichem Übermut. Zusammen mit seinen „Herzbuben“ gehörte er zur Leibgarde von Ritschi Vadder, dem damaligen König – heute Silberjubiläumsträger. Doch statt den König zu beschützen, hatte Holger anderes im Sinn: eine königliche Entführung!

Geplant war ein kühner Coup: Königin Britta Feller sollte entführt werden – vermutlich aus reiner Abenteuerlust, vielleicht aber auch, um mal König auf Probe zu spielen. Doch der Plan scheiterte kläglich. Die Wache war wachsam, Holger wurde geschnappt, gefesselt – und stilecht in einer Schubkarre unter großem Gelächter dem amüsierten Königspaar vorgeführt.

Eine Szene, die bis heute legendären Status genießt. Und während andere für solche Eskapaden lebenslanges Stubenarrest bekämen, gab’s für Holger ein Bier zur Belohnung – immerhin hatte er Mut bewiesen. Und Humor.

Vom Verschwörer zum Schützenkönig
25 Jahre später ist aus dem rebellischen Witzbold ein König mit Herz und Haltung geworden. Holger Badde, inzwischen kahl, bärtig und breit gebaut wie ein Kleiderschrank, ist nicht nur ein beliebter und bodenständiger Schützenkönig, sondern auch ein echtes Dorf-Original. Zusammen mit Königin Steffi hat er in seiner Amtszeit das Schützenwesen mit viel Engagement und Herzlichkeit geprägt. Ob bei Festen, im Verein oder einfach im Gespräch am Bierwagen – Holger ist da, wo das Herz des Dorfes schlägt.

Seine „dunkle Vergangenheit“? Heute nur noch eine amüsante Anekdote, die ihn nur noch sympathischer macht. Denn wer einmal in der Schubkarre lag und heute auf dem Thron sitzt, der weiß, dass man über sich selbst lachen können muss – und genau das lieben die Wulfener an ihrem Holger. Und eins ist sicher: Die nächste Schubkarre steht schon bereit – nur für den Fall, dass wieder jemand auf dumme Ideen kommt.