Bürger gehen aufeinander zu
Hervest. Was geschieht in meiner Heimat? Wie können Menschen aus unterschiedlichen Kulturen ins Gespräch kommen? All das und mehr bewegte die Anwohner und Verbände auf der 34. Hervestkonferenz am frühen Mittwochabend im Leo.
So stand unter anderem der „Hervester Dialog“ mit muslimischen Mitbürgern im Fokus. Die türkische Gemeinde an der Halterner Straße 59 mit Hoca Lütfü Arslan ist bereit für einen offenen Dialog, ebenso wie die Hervester selbst. So sind Interessierte am kommenden Mittwoch, um 17 Uhr in die Moschee dort eingeladen.
Kulturen nähern sich an
Mit der Einladung wird die Erklärung von Bürgermeister Tobias Stockhoff zu Menschenwürde, Demokratie und Respekt in Dorsten Realität. Schritt für Schritt nähern sich hier Kulturen an, lernen einander verstehen. Bisher sei man oft aneinander vorbei gelaufen, erwähnt Norbert Holz, Sprecher der Hervestkonferenz.
Der Hervester Dialog erleichtert es allen, besser aufeinander zuzugehen, sich in einer Gemeinschaft zu integrieren. Schließlich leben 80 türkische Familien in der Gemeinde.
Ein offener Bücherschrank zum Tausch
Ein weiterer Punkt wurde von Monika Berendsen angesprochen: Eine Telefonzelle als offener Bücherschrank zum Tausch, der Abgabe und Mitnahme von Büchern. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Noch braucht das Projekt weitere Spenden. Auch Bücherpaten werden noch gesucht, um den Bücherschrank instand zu halten.

Foto: André Elschenbroich
Beeindruckt zeigten sich die Besucher von dem Vortrag „Haben Schottergärten Auswirkungen auf unsere Umwelt?“ von Franz-Josef Gövert und Erläuterungen von Holger Lohse. Auf Dauer sei ein Vorgarten mit Schotter pflegeaufwendiger als viele denken, waren sie sich einig. Laut NABU ist der Schottergarten ein Negativtrend mit ökologischen Folgen. Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer sagte schon vor knapp einem Jahr: „Ein Schottergarten ist nicht einmal eine Wüste, denn die Wüste lebt“.
Bergfest in diesem Jahr erstmals am „Leo“
Kai Kaczikowski stellte die kirchliche Initiative Klimafasten vor. Das bedeutet zum Beispiel, einen Tag auf Strom zu verzichten und den Stromverbrauch generell zu reduzieren. Außerdem wurde die Organisation der Dorstener Selbsthilfegruppen angeschnitten.

Foto: André Elschenbroich
Ein weiteres Thema war das Bergfest, das die Schützen am 20. und 21. Juni erstmals auf dem Gelände beim Leo ausrichten. „Wir hatten im Vorfeld oft mit dem Leo zusammengearbeitet und so ist die Idee entstanden“, sagte Raimund Ridderskamp vom Schützenverein. Christian Joswig und Norbert Holz beglückwünschten den Schützenverein zu diesem Entschluss.
Gelände ist besser geeignet
Auch andere Vereine fragten an, ob sie mithelfen können. „Aufgrund der Lage und dem sozialen und kulturellen Leben ist das Gelände am Leo für uns attraktiver.“, begründete Ridderskamp die Entscheidung. Außerdem habe der alte Platz im Harsewinkel an Attraktivität verloren. „Jetzt hoffen wir, dass das Bergfest, das wir am Leo feiern, besser angenommen wird“.
Einige Programmpunkte bleiben in gewohnter Form: Es wird erneut ein Bühnenprogramm geben, Händler werden ihre Ware anbieten und beim Bergfest-Quiz wird Wissen abgefragt. Außerdem gibt´s einen Basar, dessen Erlös für soziale Zwecke gespendet wird.