Die Stadt Dorsten und das jüdische Museum laden gemeinsam am Holocaust-Gedenktag zu einem Vortrag mit Musik ein. Im Mittelpunkt steht die Geige eines Musikers, der im Holocaust ermordet wurde.
Von Igor Itzchak Orloff ist nur seine Geige übrig geblieben. Die Nazis hatten den russisch-jüdischen Musiker, geboren 1884 in Sankt Petersburg, in Auschwitz ermordet. Nach Orloffs Tod blieb seine Geige fast 80 Jahre lang stumm. Doch anders als ihr Besitzer hatte sie nach dem Holocaust die Chance auf ein neues Leben. Durch einen Zufall gelangte das Instrument in die Hände von Roman Salyutov. Der jüdische Pianist und Dirigent wurde genau 100 Jahre später am selben Ort geboren.
Kostenloses Konzert in der VHS
Am Donnerstag, dem 25. Januar 2024, um 19 Uhr, wird Roman Salyutov im VHS-Forum die Geschichte von Itzchak Orloff erzählen. Dabei geht er auch auf weitere Schicksale jüdischer Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts ein. Alexander Lifland wird die Violine von Itzchak Orloff spielen, und gemeinsam mit Roman Salyutov am Klavier werden Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Max Bruch, Maurice Ravel, Viktor Ullmann und Ernest Bloch erklingen.
Schüler erfahren über Orloff und den Holocaust
Vor der Abendveranstaltung werden die beiden Musiker in einer geschlossenen Schulvorstellung den Schülern der beiden Dorstener Gymnasien diese besondere Geschichte erzählen. Dabei erinnern sie an das musikalische Erbe jüdischer Komponisten in Text und Ton.
Die Teilnahme an der Abendveranstaltung ist kostenlos, und alle Interessierten sind herzlich eingeladen.