Die Bürgermeisterkandidatin der SPD Dorsten Jennifer Schug tritt mit sofortiger Wirkung von allen ihren politischen Ämtern zurück.
Im Februar ist Jennifer Schug noch als Bürgermeisterkandidatin der Stadt Dorsten nominiert worden. Sie wäre diesen Wege weitergegangen, aber …!
Aus persönlichen Gründen, wie sie heute im Gespräch sagt, lege die Juristin nicht nur ihre Kandidatur für das Bürgermeisteramt nieder, sondern ziehe sich gleichzeitig auch aus allen politischen Ämtern – ihre Position der Stadtverbandsvorsitzenden und der Beisitzerin im Landesvorstand zurück.
Die Gründe ihrer Entscheidung möchte Schug nicht sagen, jedoch so viel, dass ihr diese Entscheidung nicht leichtgefallen sei, denn immerhin sei dieser Weg bis heute lang und nicht immer leicht gewesen. „Ich hätte sehr gerne weitergemacht. Bei all der Arbeit und nach so vielen Jahren war es für mich schon eine schwerwiegende Entscheidung“.
Frauenquote der SPD erfüllt
In den letzten Jahren habe sie versucht, wie sie sagt, die SPD zu verjüngen, zu verändern und weiblicher zu machen. „Ich glaube, dass dies auch notwendig war, nicht nur in Dorsten, sondern überall. „Bei uns in der SPD Dorsten sind wir aber nun auf einen guten Weg und es ist das erste Mal, dass die Reserveliste quotiert aufgestellt ist“. Das sei Schug auch in all den Jahren sehr wichtig gewesen. „Wenn die Dorstener Bürger Frauen in den Rat wählen wollen, dann kommen sie an die SPD Dorsten nicht vorbei, denn hier ist die Frauenquote erfüllt. Damit bin ich eigentlich sehr zufrieden“, fügt Schug hinzu und lacht. Das alles ändere aber nichts an ihrer Entscheidung, denn es habe Gründe für sie gegeben, wo sie für sich sagte, dass sie sich von der Kandidatur als Bürgermeisterkandidatin nun zurückziehe.

Nicht nur die Frauenquote war Jennifer Schug, die vor vier Jahren in die SPD eintrat, wichtig. In ihrer Nominierungsrede betonte sie, dass sie nicht nur für sich oder ihrer Familie etwas in Dorsten zum positiven verändern möchte, sondern für alle Menschen, für alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Bildung, Religion oder sexueller Orientierung in der Stadt. Ein weiterer Schwerpunkt in jüngster Vergangenheit unter anderem legte Schug auf die Schulpolitik in Dorsten, Familie sowie die offene Ganztagsbetreuung.
Sie wollte auch eine spürbare, positive Veränderung für Dorsten herbeizuführen. Eine neue, mutige Stadtspitze, die bereit sei, neue Ideen aufzugreifen, sie zu realisieren, die richtigen Prioritäten zu setzen.
Das Leben war politisch bestimmt
Wie es nun politisch bei ihr weitergehe, das wisse sie derzeit noch nicht. „Jetzt erst mal Luft schnappen, denn mein Leben war ja doch sehr politisch bestimmt. Jede freie Minute. Zumindest gedanklich war ich immer politisch unterwegs gewesen“.
Ihre politischen Kollegen möchte sie nicht im Stich lassen, wie sie betont. Bedanken möchte sie sich bei allen, die sie bei ihrer Kandidatur und auf dem Weg dorthin begleitet und unterstützt habe. Gleichzeitig bittet sie um Verständnis für diese schwierige Entscheidung bitten.
„Ausdrücklich danken möchte ich meinen Stellvertretern, Marina Talaga, Stephan Erbe und Daniel Hoffmann, für die enge, konstruktive und von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit der vergangenen Jahre“.
Wie es nun mit der SPD Dorsten, besonders so kurz vor der Kommunalwahl weitergeht, ist offen und bleibt spannend.
Am Montag soll, so Schug, eine außerordentliche Sitzung stattfinden. Da soll dann über das weitere Vorgehen in der SPD und mit Blick auf die anstehende Kommunalwahl entschieden und beraten werden.
„Der Dorstener SPD wünsche ich für den anstehenden Wahlkampf alles Gute und natürlich vor allem viel Erfolg für die Wahl!“
Petra Bosse