Keine Modellkommunen in NRW nach Tübinger Vorbild – Kreis Recklinghausen hält Möglichkeiten im Blick
Das Tübinger Modell, für das der Kreis Recklinghausen sein Interesse beim Land bekundet hatte, wird es vorerst nicht geben.
Das Tübinger Modell verbindet Teststrategie mit Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Dabei dürfen Gaststätten und Cafés im Freien Essen und Getränke servieren, sowie das Einkaufen ist hierbei problemlos möglich. Die Voraussetzung dabei ist, dass man dafür in einem der Testzentren der Stadt Tübingen einen tagesaktuellen Corona-Test gemacht hat, der negativ ausgefallen ist.
Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen hat am Montag seine Kriterien für das kommunale Modellprojekt „Digitalisierung hilft bei der Öffnung des gesellschaftlichen Lebens“ an Kreise und Städte übermittelt. Dabei geht es aber nicht um die flächendeckende Öffnung einer Region, sondern um klar abgrenzbare Bereiche wie Einkaufszentren.
Nicht zielführend
„Wir hätten uns als Modellregion ähnlich der Stadt Tübingen eine kreisweite Öffnung unter bestimmten Kriterien gut vorstellen können. Das ist aber nun nicht Ziel des Modellprojektes“, erklärt Landrat Bodo Klimpel. Der Kriterienkatalog des Landes spricht von „herausragenden, abgrenzbaren Einzelobjekten“.
Hinzu kommen zwei Punkte, die laut Land die Umsetzung stoppen: Ein diffuses Ausbruchsgeschehen und eine steigende Inzidenz gegenüber dem Landesdurchschnitt. Beides liegt im Kreisgebiet vor.
Test-Option anstelle Notbremse
Der Kreis Recklinghausen und seine zehn Städte werden die Entwicklungen weiterhin im Blick behalten. Durch die Test-Option anstelle der Notbremse ist ein kleiner Schritt in Richtung einer sicheren Öffnung bereits geschehen. Und auch für die Nutzung von Kontakt-Apps schafft die Kreisverwaltung aktuell die Voraussetzung.
So soll es eine Kooperationsvereinbarung mit der Luca-App geben und auch mit dem lokalen Anbieter der App Chekko aus Herten finden Gespräche statt. Klimpel: „Wir bleiben am Ball und werden weiterhin jede Möglichkeit ergreifen, um das Beste für unsere Bürgerinnen und Bürger in dieser schwierigen Zeit herauszuholen.“