Kinoseminar „Rausch und Realität“ für Schüler der Klassen acht bis zehn Jahre
Kooperation von Stadt, Central-Kino und Drogenberatung Westvest
Dorsten (pd). Zu einem „Kino-Spezial“ zum Thema Jugend und Drogenkonsum lädt die Abteilung Jugendförderung im Amt für Familie, Jugend und Schule der Stadt Dorsten ein gemeinsam mit der Drogenberatung Westvest und dem Central Kino Dorsten.
Die Veranstaltung wurde für Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klassen konzipiert und findet statt am 6. und 7. Dezember im Central Kinocenter Dorsten.
Gezeigt wird dabei an beiden Tagen um 8.30 und um 11 Uhr jeweils zunächst der Film „Bob, der Streuner“, der sich mit der Thematik „Jugend und Drogenkonsum“ auseinandersetzt.

Im Anschluss an die Vorführung gibt es eine Diskussion mit Silke Alfes, Fachkraft des Amtes für Familie, Jugend und Schule, sowie mit Christof Sievers, der Fachkraft für Suchtprophylaxe von der Drogenberatung Westvest.
Der Film „Bob der Streuner“ (Großbritannien, 2016) erzählt von James (Luke Treadaway), ein Ex-Junkie auf Entzug, der sich als Straßenmusiker über Wasser hält. Eines Tages findet James einen abgemagerten und verletzten Kater. Obwohl er kein Geld hat, beschließt James, den Kater Bob bei sich aufzunehmen. Als der Kater wieder fit ist, möchte James ihn in die Stadt entlassen, doch Bob bleibt lieber bei seinem neuen Herrchen. Er bringt das Leben von James zwar gehörig durcheinander, doch mit dem anhänglichen Fellknäuel findet er wieder zurück ins Leben . . .
Das Seminar „Rausch und Realität“ ist eine Maßnahme des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes. Das Angebot soll Jugendliche dazu befähigen . . .
. . . sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen.
. . . kritik- und entscheidungsfähig zu werden.
. . . Eigenverantwortung und Verantwortung gegenüber Mitmenschen zu übernehmen.
Die Teilnahme kostet pro Schüler 3,50 Euro. Anmeldungen und Infos für interessierte Schulen, die mit Klassen der Jahrgänge 8 bis 10 an der Veranstaltung teilnehmen wollen, bei Christof Sievers von der Drogenberatung Westvest in Marl unter der Rufnummer 02365 / 1 74 64.
Zahlen, Daten, Fakten: Drogenaffinität Jugendlicher
Tabak bei Jugendlichen
Nach Ergebnissen der Drogenaffinitätsstudie für das Jahr 2015 rauchen 9,6 % der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen. Jungen (9,3 %) und Mädchen (10,0 %) unterscheiden sich in diesem Alter in ihrem Rauchverhalten wenig. Bei den 18- bis 25-jährigen Erwachsenen ist das Rauchen mit insgesamt 29,7 % weiter verbreitet. In dieser Altersgruppe rauchen Männer mit 32,9 % mehr als Frauen mit 26,4 %.
In der Studie 2015 wurde eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Telefoninterviews befragt. Gegenüber der vorherigen wurden in der aktuellen Studie zwei methodische Neuerungen vorgenommen: Zum einen wurde bei der Gewichtung der Daten die Bildung der Befragten berücksichtigt. Zum anderen wurde die Stichprobe nicht mehr ausschließlich über Festnetztelefonnummern, sondern auch über Mobiltelefonnummern gewonnen und über Festnetz- und Mobiltelefone befragt (Dual-Frame-Ansatz).
Deutliche Unterschiede beim Rauchverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestehen in Abhängigkeit von Bildungs- und sozialen Merkmalen. Innerhalb der Sekundarstufe I sind unter Gymnasiastinnen und Gymnasiasten die wenigsten (3,2 %) und unter Hauptschülern und Hauptschülerinnen die meisten Raucher zu finden (9,3 %). Unter den Befragten im Alter bis zu 25 Jahren, die nicht in der Sekundarstufe I sind, ist das Rauchen bei Studierenden vergleichsweise gering ausgeprägt (16,5 %) und bei Arbeitslosen vergleichsweise weitverbreitet (43,9 %).
Die Drogenaffinitätsstudie 2015 zeigt außerdem, dass jeder vierte (27,3 %) 12- bis 17-jährige Jugendliche Wasserpfeifen, jeder siebte (13,5 %) E-Shishas und jeder zehnte (12,1 %) E-Zigaretten ausprobiert hat. Das Ausprobieren von E-Shishas ist bei den Jugendlichen weiter verbreitet als bei 18- bis 25-jährigen Erwachsenen (10,1 %). Mit dem Konsum von Wasserpfeifen (68,4 %) und E-Zigaretten (20,7 %) haben die jungen Erwachsenen die größere Erfahrung.
Alkohol bei unter 18-Jährigen
Der regelmäßige Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist laut Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2001 bis 2015 rückläufig. Regelmäßiger Alkoholkonsum bedeutet, mindestens einmal pro Woche Alkohol zu trinken.
Von den 12- bis 17-Jährigen geben aktuell 10,0 % und von den 18- bis 25-Jährigen 33,6 % an, dass sie regelmäßig Alkohol trinken (2005: 12- bis 17-Jährige: 18,6 %; 18- bis 25-Jährige: 40,5 %).
Die Drogenaffinitätsstudie der BZgA untersucht den Alkoholkonsum der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen und 18- bis 25-jährigen jungen Erwachsenen anhand verschiedener Merkmale. Von den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen haben 68,0 % schon einmal Alkohol getrunken (Lebenszeitprävalenz des Alkoholkonsums) bzw. ein Drittel aller Jugendlichen (32,0 %) noch nie.
Etwa jeder zehnte Jugendliche (10,9 %) und jeder dritte junge Erwachsene (33,7 %) konsumiert regelmäßig – also mindestens einmal in der Woche – Alkohol. Ungefähr jeder zwanzigste Jugendliche (4,5 %) und jeder siebte junge Erwachsene (14,2 %) konsumiert so viel Alkohol, dass die Grenzwerte für den riskanten Konsum Erwachsener überschritten werden.
14,1 % der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen haben in den letzten 30 Tagen an mindestens einem Tag einen Alkoholrausch gehabt (Jungen: mindestens fünf Gläser Alkohol hintereinander; Mädchen: mindestens vier Gläser). Häufiges Rauschtrinken, also Rauschtrinken an mindestens vier der letzten 30 Tage, ist bei 2,9 % der Jugendlichen gegeben. Bei zwei von fünf jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) (38,2 %) kam an mindestens einem der letzten 30 Tage Rauschtrinken vor. Bei 9,7 % der jungen Erwachsenen ist häufiges Rauschtrinken festzustellen.
Die Geschlechtergruppen unterscheiden sich in der Verbreitung des regelmäßigen Konsums, des Rauschtrinkens und im Fall der jungen Erwachsenen auch im Konsum gesundheitlich riskanter Alkoholmengen. Stärkerer Alkoholkonsum ist bei männlichen Befragten weiter verbreitet als bei weiblichen.
Jugendliche und Cannabis
In der Drogenaffinitätsstudie 2015 der BZgA gaben insgesamt 7,3 % der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen und 15,3 % der 18- bis 25-jährigen jungen Erwachsenen an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Zwischen männlichen (8,1 %) und weiblichen Jugendlichen (6,3 %) gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied. In der Altersgruppe der jungen Erwachsenen war die 12-Monats-Prävalenz der jungen Männer (20,6 %) höher als die der jungen Frauen (9,7 %).
Crystal Meth, Heroin, NPS und Co
In der Drogenaffinitätsstudie 2015 der BZgA gab es in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen nur vereinzelte Jugendliche, die berichteten, schon einmal Crystal Meth, Heroinu.a. konsumiert zu haben. Die Lebenszeitprävalenz des Crystal Meth, Heroin u.a. Konsums lag bei Jugendlichen weit unter 1 Prozent. Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren gaben 0,6 % an, mindestens einmal im Leben Crystal Meth konsumiert zu haben, bei den anderen Drogen lag dies bei 0,1 %.
Der Konsum der neuen psychoaktiven Stoffe wurde erstmalig im Jahr 2015 in der Drogenaffinitätsstudie der BZgA erfasst. Von den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen gaben 0,1 % an, schon einmal neue psychoaktive Stoffe konsumiert zu haben. Unter den 18- bis 25-jährigen jungen Erwachsenen war die Erfahrung mit dem Konsum dieser Stoffe höher. 2,2 % berichteten, mindestens einmal NPS probiert zu haben. Für die Mehrheit dieser Gruppe lag der letzte Konsum aber schon mehr als zwölf Monate zurück. Insgesamt 0,3 % aller 18- bis 25-Jährigen haben in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung neue psychoaktive Stoffe konsumiert.