Nach dem gestrigen Polizeieinsatz wegen einer Amokdrohung ist die Neue Schule Dorsten noch nicht zum Alltag zurückgekehrt. Ein für heute geplanter Elternsprechtag fällt aus. Am Donnerstag Nachmittag bietet der Psychologische Dienst Gespräche an der Schule an.
Der gestrige Mittwoch hat den Alltag an der Neuen Schule gehörig durcheinander gewirbelt. Am Morgen war eine telefonische Amokdrohung mit einer elektronisch verzerrten Stimme eingegangen. Die Schule hatte daraufhin die Polizei alarmiert und die Lehrer angewiesen, sich mit ihren Schülern in den Klassenräumen einzuschließen.
Es folgte der größte Polizeieinsatz in der Schulgeschichte, in dessen Folge drei Jugendliche festgenommen wurden. Zwei Jungs bekamen Ärger, weil sie für ein Video mit einem Messer posiert hatten. Hauptverdächtige ist aber eine 14 Jahre alte Schülerin, die den Anruf mit der Amokdrohung durchgeführt haben soll. Erst am späten Nachmittag konnten alle übrigen Schülerinnen und Schüler von ihren Eltern an einem Sammelpunkt abgeholt werden.
Belastende Situation
Die Situation in den Klassenräumen sei „für alle unter Umständen belastend, gegebenenfalls ängstigend und herausfordernd“ gewesen, erklärte die Neue Schule in einem Elternbrief am Mittwochabend. „Auch Sie als Eltern waren in großer Sorge und hatten Angst um Ihre Kinder“, heißt es weiter. „Der Polizeieinsatz war in den Medien ja auch bereits sehr früh zu verfolgen. In den Sozialen Medien haben leider auch viele Falschmeldungen für zusätzliche Verunsicherungen gesorgt.“
Nach Abschluss der Ermittlungen stehe nun aber fest, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Leib und Leben bestanden habe. „Erkenntnis der Polizei ist, dass es keine Gefahr durch Personen außerhalb der Schulgemeinde gab. Es gab auch keine Schülerinnen oder Schüler, die anderen Schaden zufügen wollten“, heißt es in dem Elternbrief.
Schulpsychologie bietet Gespräche an
Als erste Maßnahme nach dem turbulenten Mittwoch hat die Schulleitung nun den eigentlich für Donnerstag geplanten Elternsprechtag abgesagt. Statt dessen bietet die Schulpsychologie ab 13 Uhr Gespräche für besonders belastete Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern an. Der Elternabend wurde auf die kommende Woche verschoben.
Am Freitag soll es Gelegenheit in den Klassen geben, das Erlebte zu besprechen und zu
verarbeiten. Auch hier unterstützt die Schulpsychologie mit Gesprächsangeboten die Kinder
vor Ort.