Im Vorfeld des Besuchs von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am 16. Mai 2025 in Dorsten hat SPD-Ratsmitglied Julian Fragemann die CDU Dorsten in einem offenen Brief aufgefordert, ein gemeinsames Gespräch mit dem Regierungschef zu ermöglichen. Hintergrund ist die geplante Streichung der kardiologischen Notfallversorgung sowie des Brustzentrums am Dorstener St. Elisabeth-Krankenhaus.
Fragemann sieht dringenden Handlungsbedarf: „Eine Schließung dieser Einrichtungen ist für Betroffene eine existenzielle Bedrohung, die es abzuwenden gilt“, schreibt er. Er kritisiert, dass der zuständige NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bislang uneinsichtig sei und fordert daher, Ministerpräsident Wüst einzubinden. Der SPD-Politiker schlägt vor, ein Gespräch mit Vertretern der Ratsfraktionen und des Krankenhauses im Vorfeld der CDU-Veranstaltung zu organisieren.
CDU lehnt Gesprächsvorschlag mit Wüst aus Zeitgründen ab
Die CDU Dorsten reagierte prompt. In einem Antwortschreiben wies Stadtverbandsvorsitzender Jan Heppner darauf hin, dass bereits vor Wochen das Krankenhaus über den Termin informiert worden sei. Eine symbolische Übergabe von Unterschriften an Ministerpräsident Wüst durch das Krankenhaus und beteiligte Bürgerinitiativen sei geplant.
„Wir halten es für geboten, dass diejenigen ihre Sorgen dem Ministerpräsidenten gegenüber vortragen, die sich vor so mancher Ratsfraktion auf den Weg gemacht haben, für unser Krankenhaus zu kämpfen“, so Heppner. Aufgrund des engen Zeitplans des Ministerpräsidenten sei ein zusätzliches Gespräch mit Ratsfraktionen jedoch nicht realisierbar.
Empfehlung an die SPD, eigene Kanäle zu nutzen
Zugleich verweist Heppner auf laufende Gespräche von Bürgermeister Tobias Stockhoff mit dem Ministerium und appelliert an die SPD, über die örtliche Landtagsabgeordnete Sandy Meinhardt ebenfalls Initiativen im Landtag zu ergreifen.
Der Besuch des Ministerpräsidenten findet im Rahmen einer CDU-Veranstaltung statt. Der Protest gegen die drohende Streichung medizinischer Angebote in Dorsten ist parteiübergreifend, wird aber in der Ausgestaltung der politischen Unterstützung unterschiedlich priorisiert.