Der Kommunale Ordnungsdienst KOD wird die Kontrollen gegen das Liegenlassen von Hundekot und andere tierische Unarten verstärken.

Geplant sind ab sofort Streifengänge an mindestens zwei Tagen pro Woche in jeweils einem Stadtteil. Die Stadtteile in denen die Kontrollen stattfinden werden – so wie die Einsätze der städtischen Radarwagen – kurz vorher bekannt gegeben, nicht aber die Wochentage.
Einige Fehlverhalten von Hundebesitzer (die Tiere können natürlich nichts dafür) sind ein Dauerärgernis. Dies lässt sich in Dorsten nicht „wegkontrollieren“. „Wir wollen und werden vor diesem ärgerlichen Thema aber trotzdem nicht kapitulieren“, betont KOD-Leiterin Brigitte Greef.
Erste Kontrollen in Wulfen und Östrich
Die Stadt hat in den letzten Jahren bereits etliche Spender für Hundekotbeutel in Verbindung mit Mülleimern im Stadtgebiet aufgestellt. Viele Bürger – oft selbst Hundebesitzer – haben die Standorte dafür mit ausgewählt und Patenschaften für diese Stationen übernommen. Somit sollte sichergestellt werden, dass die Spender immer gefüllt sind. Dieses freundliche Angebot allein reicht allerdings noch nicht aus, um das Ärgernis noch stärker einzudämmen. Die Einhaltung der Regeln werde dementsprechend verstärkt kontrolliert. Die wöchentlichen Kontrollen starten in der 25. Kalenderwoche (20. bis 26. Juni) und finden in dieser Woche in Wulfen und Östrich statt.
Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Hunden können ziemlich teuer werden:
- Es ist Pflicht in Dorsten, bei der Gassirunde einen Kotbeutel mitzunehmen. Wer ohne erwischt wird, zahlt im Regelfall 25 Euro, bei Wiederholung oder Uneinsichtigkeit bis zu 200 Euro.
- Spielplätze sind für Hunde absolut tabu. Wer mit seinem Vierbeiner auf einem Kinderspielplatz erwischt wird, zahlt bei einem kleinen Hund 40 Euro, bei einem großen über 40 Zentimeter Schulterhöhe 50 Euro und bei einem gefährlichen „Listenhund“ nach Landeshundegesetz 90 Euro. Auch hier wird es für Wiederholungstäter teurer.
- Richtig teuer wird es, wenn Hundehaufen nicht beseitigt werden. Auf Grünanlagen kostet der Haufen 100 Euro, auf Gehwegen 125 und auf Spielplätzen 300 Euro. Zusätzliches Bußgeld wird dafür fällig, dass der Hund überhaupt mit auf die Spielfläche genommen worden ist. Der Bußgeld-Rahmen reicht bis 500 Euro.
Für die ersten Wochen setzt die Stadt bei ihren Kontrollen noch einmal auf Information, Aufklärung und freundliche Ansprache. Statt einer teuren Verwarnung gibt es dann im Regelfall eher eine kostenlose Infokarte mit den wichtigsten Spielregeln und den möglichen Bußgeldern.
Dorstener Hunde-Infos
Aktuell als „Steuerhunde“ gemeldet sind in Dorsten 6267 Vierbeiner.
Die Hundesteuer ist eine Ordnungssteuer, die – im Wortsinne – die Zahl der Hunde „steuern“ und begrenzen soll. Das ist keine neue und keine Dorstener Erfindung. Das Gesamtaufkommen betrug im Jahr 2021 rund 714 000 Euro.
Die Hundesteuer befreit nicht von der Pflicht, den Dreck des eigenen Vierbeiners zu beseitigen und ist keinesfalls eine Rechtfertigung dafür, Hundeköttel liegen zu lassen. Das ist – leider – ein weit verbreiteter Irrglaube.
Seit 2013 gelten folgende Steuersätze:
- 108 Euro/Jahr, wenn ein Hund gehalten wird
- 120 Euro/Jahr je Hund, wenn zwei Hunde gehalten werden
- 132 Euro/Jahr je Hund, wenn drei oder mehr Hunde gehalten werden
- Für Hunde, die als gefährlich gelten und bestimmte Rassen wird der vierfache Steuersatz erhoben
Wenn man davon ausgeht, dass ein Hund täglich 250 Gramm Verdauungsrückstände von sich gibt, summiert sich das in Dorsten auf über 1500 Kilo Kot täglich, rund 570 Tonnen pro Jahr. Ein Teil davon landet dort, wo er nicht hingehört und andere Menschen belästigt: Auf Gehwegen oder öffentlichen Grünflächen, in der Nähe von Schulen und Kindergärten, in Wohnvierteln.
130 Spender für Hundekotbeutel aufgestellt
In den letzten drei Jahren hat die Stadt Dorsten rund 130 Spender für Hundekotbeutel aufgestellt, 45 in den Nordgemeinden, 86 im südlichen Stadtgebiet, immer in Kombination mit einem Mülleimer. Für viele dieser Stationen haben Bürger Patenschaften übernommen und sorgen für Beutelnachschub. Die Standorte richten sich zumeist nach Vorschlägen aus der Bürgerschaft. In der Nähe von Spielplätzen werden die Stationen bewusst nicht aufgestellt.
Kontrollen sind in der Praxis schwierig, sollen nun aber verstärkt mit dafür sorgen, Belästigungen durch Hundehalter einzudämmen. Ebenso wichtig wie eine ordnungsbehördliche Kontrolle bleibt daneben die soziale Kontrolle: Wenn die Menschen in einer Nachbarschaft sich einig sind, dass Hundehaufen entsorgt werden müssen, ist das Problem schon halb gelöst.