Glosse von Anke: Der Alltag ist schon ernst genug. Deswegen serviert die Dorstenerin Anke Klapsing-Reich zum Wochenende eine Portion Heiterkeit
Wortverdreher
Hut aufs Herz: Redewendungen zu verdrehen, ist sicherlich jedem von uns schon passiert. Davon will auch ich mich als studierte Germanistin nicht freisprechen. Allerdings gibt es Menschen in meinem Freundeskreis, die es als Satzverdreher zu wahrer Meisterschaft gebracht haben. Die rollen zum Beispiel das Pferd von hinten auf (Aua!), bringen alles in feuchte Tücher, tragen gerne eine Sau durchs Dorf oder schießen mit Spatzen auf Kanonen.
Vielleicht sollte ich mit ihnen mal unter zwei Augen sprechen. Aber ich höre sie schon meckern: „Nun, wirf mal nicht den Teufel an die Wand, der Brei ist nicht so heiß, wie viele Köche ihn verderben!“
Also halte ich mich zurück und gebe manchmal nur einen Wurf mit dem Zaunpfahl. An der deutschen Sprache streiten sich bekanntlich die Geister – das ist so sicher wie die Armen in der Kirche. Und wer im Steinhaus sitzt, der sollte keinesfalls mit Gläsern werfen.
Manche Angeber verdrehen Redewendungen ja auch absichtlich bis zur Unkenntlichkeit: Wenn „zum Beispiel“ mal „zum Bleistift“ wird oder jemand anstatt ein Exempel zu statuieren, ein Exemplar stationiert.
Da halte ich es lieber mit meinem leider schon verstorbenen Vater, der mich als Kind immer dazu anhielt, mit meinen Mitmenschen fair und aufrichtig umzugehen, denn: „Wer andern eine Gräbe grubt, sich selber in die Hose pupt!“