Schmunzelnd ins Wochenende mit Anke Klapsing-Reich
Der Alltag ist schon ernst genug. Deswegen serviert die Dorstenerin Anke Klapsing-Reich zum Wochenende eine Portion Heiterkeit. Vergnügliche Episoden aus dem Berufs- und Familienleben. Denn mit einem Lächeln geht gleich alles leichter.
Wartezimmer-Blues
Wartezimmer heißen Wartezimmer, weil man dort warten muss. Logo. Aber in manchen Praxen wäre der Name „Warte-bis-du-schwarz-wirst Zimmer“ oder „Mit-viel-Glück-klappt-es-noch-in-diesem-Quartal-Zimmer“ weitaus passender.
Wie kann es sein, dass mein Zahnarzt mir bis zu meinem termingenauen Aufruf kaum Zeit lässt, die königliche Titelstory aus der „Frau mit Herz“ zu lesen, während ich in einer Praxis, die sich auf andere Öffnungen des Kopfes spezialisiert hat, ausreichend Zeit hätte, die gesamten Harry-Potter-Bände durchzuschmökern? Und das regelmäßig! Neulich schleppte ich mich entkräftet zum „Thekenpersonal“ und fragte, wo ich denn den Automaten für Getränke und Snacks und den Ruheraum für ein kleines Nickerchen finden könne – und erhielt die niederschmetternde Antwort: „Das gibt es hier nicht!“
Liebe Leutchen, ich finde es schon verblüffend, wie leichtfertig über die Zeit von Patienten verfügt wird. Da drängt sich dem unbedarften Laien doch die Frage auf, ob die elende Warterei vielleicht auch etwas mit mangelnder Praxisorganisation zu tun hat. Für den nächsten Besuch werde ich mich besser wappnen und nach einem Stromanschluss im Wartezimmer erkundigen: Dann stecke ich dort mein Bügeleisen ein, klapp das Bügelbrett aus und mach schon mal eine knittrige „Wäsche Buntes“ platt.