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Kriminalitätsstatistik 2024: Entwicklung der Kriminalität in Dorsten

Veröffentlicht am

Die Kriminalitätsstatistik 2024 zeigt, dass die Kriminalität in Dorsten langfristig nicht gestiegen ist. Während die Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen zwischen 4.959 und 9.228 Straftaten pro 100.000 Einwohner liegt, verzeichnet Dorsten 7.133 Delikte. Im Vergleich zu 2012, als noch 8.870 Delikte registriert wurden, ist ein deutlicher Rückgang zu beobachten.

Kriminalitätsentwicklung im Kreis Recklinghausen

Im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen zeigt sich eine differenzierte Entwicklung der Kriminalitätsraten. Während die Stadt Recklinghausen mit 9.228 Delikten pro 100.000 Einwohner erneut die höchste Kriminalitätshäufigkeitszahl aufweist, bleibt Haltern am See mit 4.959 Delikten pro 100.000 Einwohner weiterhin die sicherste Stadt im Kreis.

Rückgang der Straßenkriminalität im Kreis

Ein besonders positiver Trend ist der Rückgang der Straßenkriminalität, die insgesamt um über 600 Fälle gesunken ist. Auch die Anzahl der jugendlichen Tatverdächtigen hat sich reduziert. Gleichzeitig gibt es jedoch Herausforderungen im Bereich der Gewaltkriminalität, insbesondere im Zusammenhang mit Messerangriffen. Die Polizei setzt verstärkt auf Präventionsmaßnahmen und gezielte Ermittlungen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Dorsten: Entwicklung der Kriminalitätshäufigkeitszahl

In Dorsten wurden im Jahr 2024 insgesamt 7.133 Delikte registriert. Die Entwicklung der letzten zehn Jahre zeigt eine rückläufige Tendenz:

  • 2023: 7.303 Fälle
  • 2022: 6.587 Fälle
  • 2021: 6.362 Fälle
  • 2020: 6.093 Fälle
  • 2019: 5.796 Fälle
  • 2018: 6.604 Fälle
  • 2017: 6.390 Fälle
  • 2016: 6.426 Fälle
  • 2015: 6.796 Fälle
  • 2014: 7.407 Fälle
  • 2013: 7.110 Fälle
  • 2012: 8.870 Fälle
  • 2011: 8.206 Fälle
  • 2010: 8.399 Fälle

Trotz subjektiver Wahrnehmung der Bevölkerung bleibt die Kriminalitätshäufigkeit in Dorsten insgesamt stabil bis rückläufig.

Kommunale Fallzahlen Statistik Dorsten 2024
©Polizeipräsidium Recklinghausen

Vergleich der Kriminalitätshäufigkeit in der Region

Im Polizeipräsidium Recklinghausen gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Städten:

  • Bottrop: 6.959
  • Castrop-Rauxel: 8.157
  • Datteln: 6.210
  • Dorsten: 7.133
  • Gladbeck: 7.891
  • Haltern am See: 4.959
  • Herten: 7.870
  • Oer-Erkenschwick: 6.943
  • Recklinghausen: 9.228
  • Waltrop: 5.317

Dorsten liegt im Mittelfeld, während Recklinghausen erneut die höchste Kriminalitätsrate aufweist und Haltern am See den niedrigsten Wert.

Kommunale Kriminalitätsstatistik 2024

Kommunale Kriminalitätsentwicklung: Rückgang und höhere Aufklärungsquote

Dorsten verzeichnete einen Rückgang der Gesamtkriminalität um 2,2 % sowie eine gestiegene Aufklärungsquote. Wichtige Entwicklungen:

  • Fünf Tötungsdelikte, davon vier Versuche – Aufklärungsquote: 100 %
  • 16 Raubdelikte weniger als im Vorjahr (-32 %)
  • Rückgang der Straßenkriminalität um 13 %, insbesondere weniger Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen und Sachbeschädigungen
  • Einbruchskriminalität: Im Jahr 2024 wurden in Dorsten insgesamt 324 Einbrüche registriert, mit einer Aufklärungsquote von 10,80%. Zum Vergleich: 2023 gab es 309 Fälle, bei einer Aufklärungsquote von 7,12 %.
Einbruchskriminalität in Dorsten 2024
©Polizeipräsidium Recklinghausen

Aufgeklärte Fälle aus Dorsten

Messerangriff mit lebensgefährlichen Verletzungen

Im August 2024 kam es in Dorsten auf dem Gehweg vor einem Mehrfamilienhaus zu einer zufälligen Begegnung zweier Männer. Nach bisherigen Erkenntnissen griff ein 18-jähriger Tatverdächtiger einen 21-jährigen Mann nach vorheriger Provokation plötzlich mit einem Messer an. Der Geschädigte erlitt dabei eine lebensgefährliche Verletzung. Noch am selben Abend konnte der 18-Jährige ermittelt und am darauffolgenden Nachmittag festgenommen werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen wurde er einem Haftrichter vorgeführt, der einen Untersuchungshaftbefehl erließ. Inzwischen wurde Anklage erhoben, die Hauptverhandlung steht jedoch noch aus.

Schüsse auf Dorstener im Stadtteil Hardt

Ein weiterer Fall ereignete sich im Oktober 2024: Ein 32-jähriger syrischer Staatsangehöriger aus Viersen schoss auf einen gleichaltrigen Dorstener, nachdem dieser aus seiner Wohnung im Stadtteil Hardt in den Hausflur getreten war. Der Dorstener konnte sich nach der Schussabgabe verletzt in seine Wohnung zurückziehen, während der Tatverdächtige mit einem Auto flüchtete. Spezialkräfte durchsuchten noch in derselben Nacht die Wohnung des Verdächtigen in Viersen, fanden ihn jedoch nicht vor. Das zur Flucht genutzte Fahrzeug wurde sichergestellt. Gegen den Mann wurden ein Untersuchungshaftbefehl und ein internationaler Haftbefehl erlassen. Er konnte in Großbritannien festgenommen werden, jedoch steht die Auslieferung nach Deutschland noch aus. Das Verfahren ist bei der Staatsanwaltschaft Essen weiterhin anhängig.

Polizeipräsidentin Zurhausen zur Sicherheitslage

„Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs ist und bleibt ein erklärtes Ziel der Recklinghäuser Polizei und ist fest im Sicherheitsprogramm verankert. Unser eigenes Ziel wird es sein, diesen positiven Trend im Jahr 2025 fortzuführen“, erklärte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.

Laut Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen ist insgesamt ein positiver Trend zu beobachten. Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten der Straßenkriminalität sank um über 600 Fälle. Besonders erfreulich sei der Rückgang der jugendlichen Tatverdächtigen. Gleichzeitig stieg jedoch die Gewaltkriminalität in bestimmten Bereichen. Diesem Trend wolle die Polizei mit Maßnahmen wie der Initiative „Kurve kriegen“ und intensiver Jugendarbeit entgegenwirken.

Ein besonderer Fokus liegt auf Wohnungseinbrüchen, die das Sicherheitsgefühl der Bürger stark beeinflussen. Die Fallzahlen gingen um rund 10 % zurück, während die Aufklärungsquote um etwa 5 % stieg. Die Polizei will diese Entwicklung im Jahr 2025 weiter vorantreiben.

Messerkriminalität: Ein wachsendes Problem?

Durch Vorfälle wie Messerangriffe in Mannheim oder beim Stadtfest in Solingen ist das Thema Messerkriminalität in den Fokus gerückt. Im Kreis Recklinghausen ist die Zahl der mit Messern begangenen Straftaten nur leicht gestiegen. Zwei Drittel der Fälle endeten ohne Verletzungen.

Die Polizei wertet Waffengewalt im öffentlichen Raum gezielt aus, um Kriminalitätsschwerpunkte frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Um einen weiteren Anstieg der Messerkriminalität zu verhindern, setzt sie auf eine Kombination aus polizeilichen Maßnahmen und Präventionskonzepten.

Die gesamte Kriminalstatistik aus dem Kreis Recklinghausen ist als Download zu lesen.

Das könnte auch interessieren: Mehr zur Kriminalität 2024 in NRW – Weniger Diebstahl, mehr Gewalt und Cybercrime.

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