Das Verkehrsministerium unterstützt die Vestische beim Kauf von zehn Brennstoffzellenbussen. Die ersten fünf Busse sollen schon bald im Kreis zum Einsatz kommen.
Die Förderung deckt 80 Prozent der Differenzkosten im Vergleich zum Kauf von Dieselfahrzeugen ab. Sie gilt für die Ausschreibung von zwei mal fünf Bussen. Die ersten fünf Wasserstoffbusse können dabei direkt bestellt werden. Dabei handelt es sich um das Modell „H2.City Gold“ des portugiesischen Herstellers Caetano, das die Vestische schon im Jahr 2021 eingehend getestet hat.
„Eine gute Botschaft für unser Unternehmen“, kommentierte Martin Schmidt den Bescheid aus Berlin. „Damit können wir neben der Angebotswende auch die Antriebswende vorantreiben. Mit der Zukunftstechnologie Wasserstoff steht die Vestische vor wichtigen und spannenden Herausforderungen.“
Wasserstoffbusse werden im Praxisbetrieb getestet
Im ersten Schritt sei es wichtig, Praxiserfahrungen mit wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zu sammeln, um auch mit ihnen einen stabilen und wirtschaftlichen Betrieb gewährleisten zu können. So müsse man zum Beispiel deren Zuverlässigkeit bei hohen und niedrigen Temperaturen bewerten. Außerdem messen die Experten, wie viel Bremsenergie ein Bus zurückgewinnt, wenn er nicht im städtischen Gebiet unterwegs ist, sondern in der eher ländlichen Peripherie.
Wasserstofftankstelle ist in Planung
Zum Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur beantragt das Unternehmen nun umgehend beim Land NRW eine Förderung, die dann 90 Prozent der Gesamtkosten abdecken würde. Auf dem Betriebshof in Herten beabsichtigt der Nahverkehrsbetrieb, eine Wasserstofftankstelle zu bauen und die Werkstatt entsprechend zu modifizieren.
Rund 60 Brennstoffzellenbusse bis 2030
Für die ersten fünf Wasserstoffbusse, die gegen Ende 2023 im Kreis Recklinghausen auf Linie gehen sollen, sowie die notwendigen Umbauten hat die Vestische bislang Investitionen von 10,5 Millionen Euro eingeplant. Die zweiten fünf Busse möchte das Unternehmen 2025 in Betrieb nehmen.
Bei einer entsprechenden Förderung könnte die Flotte der Vestischen bis zum Jahr 2030 rund 60 Brennstoffzellenbusse zählen. Derzeit verfügt die Vestische über rund 240 konventionelle Dieselbusse, aber nur einen Elektrobus.
Vorteile gegenüber dem Elektrobus
Der Brennstoffzellenbus, der chemische Energie aus Wasserstoff und Sauerstoff in elektrische Energie umwandelt, könnte ein wichtiger Baustein der Verkehrswende werden. Er hat im Vergleich zum Batteriebus wesentliche Vorteile: seine Reichweite von etwa 400 Kilometer, den kurzen Tankvorgang sowie die Möglichkeit, den Innenraum durch Abwärme der Brennstoffzelle zu heizen. Auch muss dabei keine zusätzliche Ladeinfrastruktur im Liniennetz geschaffen werden.