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Wulfener Markt im Dornröschenschlaf? So geht es weiter

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Ruine Wulfener Markt. Foto: Alexander Fichtner

Beim Abriss und Neubau am Wulfener Markt könnte man den Eindruck gewinnen, dass das Gelände in einen Dornröschenschlaf gefallen ist. Doch hinter den Kulissen schreitet die Planung zur Neugestaltung des Areals voran. Nach Rücksprache mit der Stadt Dorsten und dem Architekten Hans Schmidt-Domgalla geben wir einen Einblick in die aktuelle Entwicklung.

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Wer am Wulfener Markt vorbeigeht, mag den Eindruck gewinnen, dass das Gebäude in einen Dornröschenschlaf versunken ist. Die Bagger stehen still, und der Schutthügel überragt noch immer den Marktplatz. Doch bereits am 7. November des letzten Jahres beschäftigte sich der Umwelt- und Planungsausschuss mit der Problemfläche.

Aktueller Blick von der Gesamtschule aus auf das Globus-Gebäude. Foto: Alexander Fichtner

Die Übergänge zu den bestehenden Gebäuden, dem ehemaligen Globus-Gebäude und dem Prisma Einkaufspark, bereiten Probleme für einen endgültigen Abriss. Die Statik ist, anders als in den Bauplänen verzeichnet, miteinander verbunden und kompliziert das Vorhaben.

Gestiegene Baukosten beschäftigen auch den Rat

In der 29. Sitzung des Stadtrates im vergangenen November stand unter anderem die Zukunft des Wulfener Marktes im Fokus. Ein Änderungsantrag zur Fördermaßnahme sorgte für reichlich Diskussionsstoff. Als Hauptgründe für diesen Schritt nannte die Stadt die erheblich gestiegenen Baukosten und Zinsen. Diese hohen Kosten haben den Investor dazu bewogen, vorerst vom frei finanzierten Wohnungsbau abzusehen.

Der Übergang zu den bestehenden Gebäuden gestaltet sich problematisch. Foto: Alexander Fichtner

Die Diskussion drehte sich vor allem um die Frage, wie man die Fläche nach dem Abriss des ehemaligen Bauensembles nutzen könnte. Ein Vorschlag lautete, die Entwicklung in zwei Phasen aufzuteilen. Vorrangig sei dabei der westliche Teil, der an den Prisma Einkaufsmarkt grenzt, zu entwickeln. Finanzielle Überlegungen sollten vorerst zurückstehen, um Raum für planerische Diskussionen zu schaffen.

Wie ein Fremdkörper wirken die Restgebäude. Foto: Alexander Fichtner

Die CDU-Fraktion hegt Bedenken hinsichtlich einer möglichen Vernachlässigung der Gestaltung des Gesamtareals. Verschiedene Fraktionen äußerten ebenfalls ihre Gedanken hinsichtlich einer eventuellen Vernachlässigung der Gesamtgestaltung des Areals. Auch über die potenzielle Gefahr, wirtschaftliche Interessen über die städtebaulichen Aspekte zu stellen, gab es einen lebhaften Austausch. Die CDU betonte aber, dass das Gesamtziel des Architektenwettbewerbs erhalten bleiben sollte.

Westbereich soll bevorzugt entwickelt werden

Der Westbereich mit Übergang zum Prisma Einkaufspark. Foto: Alexander Fichtner

Schließlich wurde in der Sitzung beschlossen, dass die Verwaltung weitere Gespräche mit den Gewinnern des Wettbewerbs, dem Architekten Schmidt-Domgalla, führen soll. Damit soll der Westbereich entwickelt werden, während das Gesamtziel des Wettbewerbs weiterhin im Auge behalten werden sollte. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und ausgewogenen Entwicklung des Wulfener Marktes.

Architekt Schmidt-Domogalla: „Preise sind derzeit nicht marktfähig“

Klar ist: Der geplante Neubau, wie er im Siegerentwurf gedacht war, wird so erst einmal nicht kommen. Hans Schmidt-Domgalla sagt: „Der Neubau ist auf Eis gelegt“. Er fügt hinzu, dass er auf bessere Zeiten wartet, um das Projekt final durchführen zu können. „Durch die starke Inflation und die hohen Zinsen ist dies im Moment nicht möglich. Ein Neubau von Wohnungen, die nicht sozial gefördert werden, hätte Mieten von 18 bis 20 Euro pro Quadratmeter zur Folge“, meint der Architekt. „Diese Preise sind in Dorsten nicht marktfähig“.

Hans Schmidt-Domogalla. Foto: Borgwardt

Hans Schmidt-Domgalla verrät im Telefonat weiter, dass er im Kontakt mit der Dorstener Firma T5 Immobilien steht, die Eigentümer des Prisma Einkaufsparks ist. Allerdings sind Gespräche zur weiteren Entwicklung des Westbereichs ohne konkrete Ergebnisse verlaufen. „Möglich wäre eine bauliche Erweiterung des Edeka-Marktes, der bereits Interesse geäußert hätte“. Der Architekt ist jedoch hoffnungsvoll, dass das Projekt ganz oder teilweise doch noch durchgeführt wird. „Vielleicht wird es im Sommer besser“, erzählt Schmidt-Domgalla. Er hofft auf einen Rückgang der Inflation und der hohen Zinsen, damit der Wulfener Markt aus seinem Dornröschenschlaf erwachen kann.

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