Ein Stimmungsbild der Dorstener Unternehmer
Dorsten. Mit dem Lockdown hat sich unser Leben verändert. Stillstand hieß es in den Geschäften. Leergefegte Einkaufszonen und Schlangen vor den Lebensmittelläden bestimmten das Bild.
Viele Menschen beziehen Kurzarbeitergeld oder haben ihren Job ganz verloren. Ein Einschnitt. Sowohl für die Wirtschaft als auch fürs Leben. Kaufzurückhaltung und weniger Umsatz sind die Folge.
Umfrage in Dorsten – Teil 2
Wir haben uns bei den Dorstener Geschäftsleuten umgehört. Wie geht es ihnen geschäftlich? Hier lest ihr, was Markthändler Andreas Unnebrink, Geschäftsinhaberin Gabriele Knigge sowie Daniela Miske zum Thema sagen.
Andreas Unnebrink (Markthändler in Dorsten):

Foto: André Elschenbroich
„Am Anfang hatte sich das Kundenverhalten verändert. Da kamen viele früh morgens. Jetzt hat sich das bei uns fast wieder relativert. Hinzu kamen auch mehr junge Menschen, die zuhause arbeiteten und sonsst keine Zeit hatten. Jetzt ist das Verhalten fast wie vor Corona. Es normalisiert sich und ist ok. Wir Markthändler waren froh, dass wir auf haben durften und sind für jeden Euro dankbar, den wir einnehmen dürfen. Wenn es so weitergehtieden sein.“
Gabriele Knigge (Muckels Laden):

Foto: André Elschenbroich
„Was bei mir in der Anfangszeit ganz auffällig war: Es war sehr ruhig. Unsere Kunden kamen gezielt, alles ging ganz schnell und sie kauften nur das Nötigste. Das Fleisch wurde eingepackt, sie zahlten und verschwanden wieder. Vor allem Trockenfutter war gefragt. Alle waren panisch und dachten: Hauptsache, wir haben was da, bevor der Hund verhungert. Jetzt ist das nicht mehr so extrem.
Thema Soforthilfe wurde anders kommunziert
Was ich fatal finde ist die Tatsache, dass das Thema Soforthilfe vorher anders kommunziert, als es hinterher behandelt wurde. Diese Hilfe sollte bedingungslos sein und ganz gegeben werden. Sonst trägt sich das nicht und ist wie ein Rattenschwanz. Schließlich brauchen Unternehmer auch Planungssicherheit.
Die Mehrwertsteuersenkung bringt nichts, weil die Lieferanten vorher die Preise erhöht haben und 3 Prozent nicht mehr als 3 Cent sind. Das trägt sich nicht. Man blickt unsicher in die Zukunft und fragt sich: Wie sieht die zukünftige Normalität aus? Ich bin nicht auf meinen Laden angewiesen, weil ich noch meinen Mann habe. Andere können ihren Lebensstandard vielleicht nicht so halten, wenn weniger reinkommt.“
Daniela Miske (Pott Pommes):

Foto: André Elschenbroich
„Unser Beruf ist weggebrochen. Vor Corona waren wir als Schausteller unterwegs. Ich denke, es ist schwierig, dass alles schon fast von Bürgersteigkante zu Bürgersteigkante anders geregelt wird. Je länger es dauert, desto schwieriger wird es für uns und andere. Die Pott Pommes haben jetzt geöffnet, aber vermutlich wäre ohne Corona auch hier mehr Zulauf da. Wir machen das beste aus der Situation.“
Hier geht´s zu weiteren Stimmen aus der Geschäftswelt:
Stimmen Teil 3, Stimmen teil 2, Stimmen Teil 1